26.11.2015 | DKV / Verbände

Verbandsausschuss tagt erstmals mit neuen Ressorts

Nach dem Kanutag im Frühjahr in Trier kam der Verbandsausschuss des Deutschen Kanu-Verbandes am 21. November 2015 in Jena erstmals in der neuen übergreifenden Ressortstrukturierung zusammen.
Freya Hoffmeister und Thomas Konietzko

Gleich sechs neue Ressorts, vier aus dem Bereich des Freizeitsports und zwei aus dem des Leistungssports, konnte DKV-Präsident Thomas Konietzko in seiner Eröffnungsrede neu in den Reihen des Verbandsausschusses begrüßen: „Ich freue mich, neue Experten in unseren Reihen zu haben“, so Konietzko. „Bereits ein halbes Jahr, nachdem wir die neuen Ressorts eingesetzt haben, merkt man schon deutlich, dass die Arbeit in den Ressorts Fahrt aufgenommen hat und erste Ergebnisse vorzuweisen sind."

Eine schlechte Nachricht musste Konietzko dennoch schon zu Beginn der Tagung verkünden. Friedhelm Wollner trat vor der Sitzung in Jena aus persönlichen Gründen als Vizepräsident Verbandsentwicklung zurück. „Das ist natürlich keine gute Nachricht. Wir haben in den letzten vier Jahren die Arbeit von Friedhelm Wollner sehr zu schätzen gewusst“, meinte Konietzko. „Seine Engagement und seine Erfahrungen, zum Beispiel was politische Hintergrundinformationen betreffen, waren von unschätzbarem Wert. Wir werden Friedhelm im Verband vermissen.“

Optimismus äußerte Konietzko hingegen, was die Vorbereitung auf die Olympischen Spiele 2016 in Rio de Janeiro betrifft: „Auch wenn wir im Rennsport weniger Quotenplätze als erhofft geholt haben, bin ich zuversichtlich, dass die sportliche Führung ein schlagkräftiges Team für die Kanu-Rennsport Wettbewerbe aufstellen wird. Mit unserem Plan werden wir alle Rennen besetzen können. Darüber hinaus haben wir seit sechs Jahren erstmals wieder WM-Gold im Kanu-Slalom in einer olympischen Disziplin gewonnen. Das und die weiteren guten Ergebnisse der vergangenen WM gibt unseren Slalomfahrern ordentlich Rückenwind für die Vorbereitung auf Rio.“

Der Themenschwerpunkt der Tagung lag bei dem Projekt „Mitgliederwerbung 3xi“ das der neue Ressortleiter Service im Freizeitsport Norbert Köhler leitet. Köhler, der auch als Präsident des Landes-Kanu-Verbandes Bremen seit mehreren Jahren im Verbandsauschuss agiert, will mit dem in Trier initiierten Projekt auf die leicht rückläufigen Mitgliederzahlen im DKV reagieren. „Wir werden mit verschiedenen Teilprojekten Werbung für den Kanusport machen“, so Köhler bei seinem Vortrag. „Unser Projektteam wird mit den Vertretern des Freizeitsports, des Leistungssports, mit der Kanu-Jugend, mit den Landesverbänden und Vereinen zusammenarbeiten, um mehrere Zielgruppen ansprechen zu können. So wird zum Beispiel in Kürze ein Homepagewettbewerb starten, organisiert von der Kanu-Jugend (siehe separater Beitrag). Außerdem werden wir Best Practice-Beispiele der Mitgliedergewinnung kommunizieren. Die Herausstellung des Kanusports als Familiensport gehört zu einem weiteren Teilprojekt. Ein zentraler Punkt unseres Projektes wird es darüber hinaus sein, vor, während und nach den Olympischen Spielen verstärkt mit unserem Sport und dann hoffentlich auch mit unseren Erfolgen zu werben.“

Einmal mehr wurden die Probleme im Nachwuchsleistungssport diskutiert. Sportdirektor Dr. Jens Kahl präsentierte erste Ergebnisse aus seinen derzeit laufenden Analysen und Maßnahmen:: „Die Lösung der Probleme im Nachwuchsleistungssport in den nächsten zehn Jahren wird maßgeblich darüber entscheiden, ob Deutschland bei Olympischen Spiele zukünftig noch erfolgreich sein wird. Deswegen müssen wir auf allen Ebenen wie der Talentsichtung, der Trainingsmethodik, der Strukturen im Sport, der Ausbildung unserer Trainer und auch der Beratung weiterarbeiten und langfristige Lösungen finden.“

DKV-GmbH- Geschäftsführer Dieter Reinmuth stellte dem Verbandsausschuss die ersten Layout-Entwürfe des KANU-SPORT für Januar 2016 vor. Ab dem neuen Jahr stehen mit dem Relaunch der Verbandszeitschrift mehrere Neuerungen an. „Wir wollen die Zeitschrift natürlich langfristig erhalten“, so Reinmuth. „Das heißt, dass wir die Auflage stabilisieren wollen, indem wir Qualität und Attraktivität steigern. Unsere Expertengruppe hatte im Vorfeld dazu einige Eckpunkte erarbeitet, die dafür umgesetzt werden müssen. Angedacht ist unter anderem eine klarere Heftstruktur, ein verbessertes Grundlayout, eine Verstärkung redaktioneller Inhalte und ein erhöhter Heftumfang.“

Ehrung für Freya Hoffmeister Im Rahmen des Verbandsausschusses lud der Deutsche Kanu-Verband zusammen mit dem Thüringer Kanu-Verband am Freitagabend zu einem Vortrag von Freya Hoffmeister in den Döbereiner Hörsaal der Uni Jena ein. Insgesamt 200 Fans der Extremkanutin, die als erster Mensch Südamerika in einem Kajak umrundete, kamen zu dem kurzweiligen Bildervortrag „Think Bigger! Survived“. Freya Hoffmeister berichtete zwei Stunden von ihrer entbehrungsreichen und mitunter gefährlichen Tour um den Kontinent. Als Abschluss des Abends verlieh Günter Schöning, Präsident des Kanu-Verbandes Schleswig Holstein, der Husumer Kanutin die Ehrenmitgliedschaft im Verein der Schleswig-Holsteiner Einzelmitglieder. DKV-Präsident Thomas Konietzko ernannte Freya Hoffmeister zudem zur „Botschafterin des Kanusports“, da sie mit ihren kanutischen Leistungen und Vorträgen den Kanusport besonders positiv darstellt.

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