Im Kanu den wilden Tieren auf der Spur

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AfrikaIm Kanu den wilden Tieren auf der Spur

Auf Safari in Botswana kommt man den Big Five ganz nah. Dank seines Artenreichtums wurde das Okavangodelta zum Weltnaturerbe erklärt.

Marlies Seifert
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Marlies Seifert

Es scheppert aus der Küche. Pfoten huschen über die Holztreppe. In der Ferne trottet eine Hyäne zufrieden davon. «Sie hat das Schokopulver geklaut. Schon wieder!», sagt Barmann Poncho lachend und tritt ans Lagerfeuer. Wir befinden uns im Okavangodelta, umgeben von Botswanas reicher Tierwelt. Hier versickert der Okavango in der Kalahari und bildet ein weitverzweigtes System aus Kanälen, Flussarmen, Seen und Sümpfen. Auf Fotopirsch kann man daher nicht nur im Jeep, sondern auch im Mokoro, dem traditionellen Einbaum, gehen. Sanft gleitet er an quakenden Fröschen vorbei durchs Schilf. Wie idyllisch. Doch dann hält der Steuermann inne: eine Nilpferdmutter mit Baby. «Gefährlich», murmelt er und lenkt das Mokoro zurück in Richtung Camp.

Mit Dickhäutern auf Tuchfühlung

Am nächsten Tag werden wir noch einen ganzen Tümpel voller Hippos sehen. Davor hat uns Guide Martin schon zuverlässig zu gähnenden Löwen, einer anmutigen Leoparden-Dame sowie galoppierenden Giraffenherden geführt und eine Nashorn-Familie aufgespürt. Eine Safari in Botswana ist teuer. Der Luxus besteht in der geringen Touristenzahl, was die Chancen auf einmalige Tierbegegnungen erhöht.

Besonders ist auch das Treffen mit den Elefanten Jabu, Thembi und Marula. Der Amerikaner Douglas Groves hat die drei Waisen aufgenommen und bietet Spaziergänge an, bei denen man den Dickhäutern näher kommt. Samtweich ist die Haut hinter den grossen Ohren, aus denen rostbraune Haarbüschel wachsen. Der lange Rüssel ist übersät von kleinen Borsten. Überwältigend. «Manchen Gästen kommen die Tränen», sagt der 60-Jährige.

Gegen Ende der fünftägigen Safari kurvt man an Impalas und Zebras vorbei, als wäre es das Normalste der Welt. Und auch die Big Five der Safari – Löwe, Elefant, Nashorn, Leopard und Büffel – sind komplett, als wir, auf dem Weg zurück in die Zivilisation, aus der Propellermaschine eine Herde Wasserbüffel erspähen.

City und Safari

Edelweiss fliegt zweimal wöchentlich (Montag und Freitag) von Zürich direkt nach Kapstadt. Ab 3. Dezember folgt ein dritter Flug, jeweils mittwochs. Von der südafrikanischen Metropole aus bestehen via Johannesburg Anschlussflüge nach Maun, dem Tor zum Okavangodelta. Sanctuary Retreats führt im Moremi-Wildreservat drei Lodges: Die Preise variieren je nach Saison zwischen rund 600 und 2000 Franken pro Nacht inkl. Vollpension und Aktivitäten. Weitere Informationen:

Das Okavangodelta ist eine Ganzjahresdestination. Je nach Saison verändert sich die Landschaft jedoch stark. Im Juni erreichen die Fluten das Delta. September und Oktober sind trocken, von November bis April herrscht Regenzeit.

Die Reise wurde unterstützt von Sanctuary und Edelweiss.

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