03.10.2015 | Kanu-Rennsport

Sebastian Brendel zum „Champion des Jahres“ gewählt

Der Olympiasieger und fünffache Weltmeister aus Potsdam ist im Robinson Club Nobilis im türkischen Belek von 77 deutschen Spitzensportlern zum Besten der Besten gekürt worden.
Überwältigt vom Ergebnis der Wahl: S. Brendel

Sebastian Brendel setzte sich bei der Wahl am Abschlussabend der von der Deutschen Sporthilfe spendierten Urlaubswoche gegen Speerwurf-Weltmeisterin Katharina Molitor, der WM-Zweiten und Staffel-Siegerin im Biathlon, Laura Dahlmeier, sowie der WM-Dritten im Ringen, Aline Focken, und Judo-Vizeweltmeister Karl-Richard Frey durch. "Kurz nach dem Olympiasieg" ordnete das Canadier-Ass die prestigeträchtige Auszeichnung ein und unterstrich: "Das ist eine Riesenehre für mich." Auf seiner Facebook-Fanpage ließ der 27-jährige Bundespolizist wissen: „Ich bin noch immer total überwältigt. Vielen Dank an alle, die ihre Stimme für mich abgegeben haben. Es war eine super schöne Woche im Robinson Club Nobilis – ein großes Dankeschön an alle Partner.“ Der Potsdamer darf sich nun über einen individuell konfigurierten smart und eine gemeinsam mit Robinson individuell zusammengestellte Traumreise freuen.

Die Wahl krönt seine "sensationelle Saison", betonte der zweifache Weltmeister dieses Jahres im C1 in Mailand und fügte hinzu: "Ich habe immer einen Plan, welche Rennen ich gern gewinnen würde und ich habe mein Ziel übererfüllt." Seine Paradestrecke - die 1000 Meter - dominiert Brendel schon seit 2011. Deswegen war für Team-Kollege Max Hoff, selbst Champion 2011, die Wahl eine logische Konsequenz: "Er ist schon Olympiasieger geworden, er ist schon einige Male Weltmeister geworden. Das heißt, er bringt konstante Leistungen über viele Jahre." Sebastian Brendel ist bereits der vierte Kanute, dem diese Auszeichnung seit der Premiere 2000 zuteil wurde. Neben Hoff siegten auch Birgit Fischer (2000) und Andreas Dittmer (2001).

Nach der Wahl ließ es der "Champion des Jahres" standesgemäß krachen. Von seinen Kanu-Kollegen auf den Schultern getragen, tanzte Sebastian Brendel ausgelassen zu heißer Diskomusik.

Dennoch geht sein Blick schon zehn Monate voraus: "Weltcups, Europameisterschaft, Europaspiele, Weltmeisterschaft - alles habe ich gewonnen. Jetzt muss ich natürlich Gas geben, dass das mindestens noch ein Jahr so weiter geht", sagt er mit Blick auf die Olympischen Spiele im kommenden Jahr und betont: "Ich will in Rio noch mal zuschlagen."

Dafür wird der Vorzeige-Athlet, der auf seiner Paradestrecke 1000 m seit 2013 ungeschlagen ist, ab Montag wieder alles aus seinem Körper herausholen. So muss auch der gewonnene "Familienurlaub ohne Paddel" erst einmal hinter der Olympiavorbereitung zurückstehen. Von vielen als Goldkandidat für Rio gehandelt, wäre der zweifache Familievater „persönlich auch mit einer Medaille zufrieden". Er wolle den Druck nicht zu hoch werden lassen. Und mit Blick auf seine Familie unterstreicht Sebastian Brendel: "Meine Freundin ist schon leicht genervt. Sie wünscht sich, dass sie auch mal ein bisschen entspannter die Wettkämpfe angucken kann."

Text: H.-P. Wagner nach Informationen der Deutschen Sporthilfe, Foto: picture alliance für Stiftung Deutsche Sporthilfe / Jan Haas"

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