30.06.2015 | Kanu-Drachenboot

Deutsche Meisterschaft mit Höhen und Tiefen

Am vergangenen Wochenende fand in Brandenburg an der Havel die vierte gemeinsame Deutsche Drachenbootmeisterschaft des Deutschen Kanu-Verbandes und des Deutschen Drachenboot Verbandes statt. Der Organisationsstab des Regattateams Brandenburg Beetzsee e.V. um Orgachef Michael Kenzler sorgte wie immer für ideale Rahmenbedingungen, um den Sportlern eine perfekte Veranstaltung zu bieten. Bedingt durch fünf verschiedene Altersklassen und die Standart- und Smallboote gab es eine Vielzahl an Entscheidungen, die es manch einem erschwerten, dem Geschehen auf dem Wasser zu folgen. Insgesamt wurden 44 Titel vergeben.
Heiße Kiste: Finaleinlauf 200m Premium Mixed

Bestes Team waren einmal mehr die Neckardrachen der Union Böckingen aus Heilbronn, die ständig einen Podestplatz ergatterten und in gefühlt jeder Kategorie an den Start gingen. Nicht minder erfolgreich war das Allsports Team Hannover, das ebenfalls mit etlichen Treppchenplätzen glänzte.

Mit den Green Dragons Jugend der KG Neckarau aus Mannheim steht ein Team in den Startlöchern, dessen Paddler in den nächsten Jahren mit Sicherheit ganz vorne bei den Erwachsenen mitpaddeln werden. Ihre Premiere bei der Premiumklasse feierten in diesem Jahr schon die Jugendlichen des SC Neubrandenburg, die sich keineswegs hinter den anderen Teams verstecken mussten.

Ein besonderer Applaus gilt den Masters Damen im 10er über 500 Meter. Nach einer Kollision im Finale wurde dieses wiederholt. Leider gab es beim Neustart eine lange zeitliche Verzögerung, so dass die Damen fast eine dreiviertel Stunde auf dem Wasser ausharren mussten. Am Ende siegten die Rheingauner vom WV Schierstein vor den Elb Meadow Masters aus Dresden und den Drag Attack Graureihern I vom VfK Wuppertal.

Wieder einmal war die Breitenportklasse, die um den Sieg in der Bestenermittlung kämpfte, mit 18 Teams die meldestärkste Klasse.

Während in der Leistungsklasse im Standart- und Smallboot gestartet wird, gibt es im Breitensport nur das Standartboot. Es ist bitter zu sehen, wie durch die Einführung des Kleinbootes das Großboot immer mehr an Bedeutung verliert. Zwar jammern alle, dass der 10er kein wirkliches Drachenboot ist, melden aber doch in dieser Klasse. Umso schöner war dann der Sonntag, an dem nur 20-Sitzer an den Start gingen. Ein beeindruckendes Bild ist immer wieder das Aufreihen zum 2.000 Meter Start. Im ersten Durchgang gingen 23 Boote in vier Kategorien auf den Rundkurs. Damit ist dann aber auch das absolute Maximum erreicht. Hätte die Auslosung ergeben, dass das mit Abstand schnellste Boot der Thunder Dragons der Hochrhein Paddler aus Bad Säckingen als erstes gestartet wäre, hätte es ziemlich eng werden können. Dann hätte es gut sein können, dass sie in das Startmanöver des zuletzt startenden Teams gefahren wären.

Durch die Aufsplittung der Altersklasse Master (40+) in drei Klassen, Masters (40+), Grand Dragons (50+) und Grand Masters (60+), kamen so gut wie keine Großboote in den Altersklassen zustande. Insgesamt gab es sehr viele Zeitläufe, da sich die Meldungen auf eine Vielzahl von Klassen aufteilen. Hier wäre zu überlegen, ob man dem internationalen Trend tatsächlich immer folgen muss. Schließlich hat ein regulärer Regattamodus mit Ausscheidungsrennen doch viel mehr Spannung als mehrere Zeitläufe gegen die gleichen Teams auf lediglich getauschten Bahnen.

Nach drei fortbildungsfreien Jahren hat das Ressort Drachenboot am Tag vor der Deutschen Meisterschaft neue DKV-Wettkampfrichter ausgebildet, die während der Veranstaltung ihren praktischen Teil der Ausbildung absolvierten und im Rotationsverfahren auf allen Positionen eingesetzt wurden. Dieses Verfahren hat sich seit Jahren bewährt und wird von den Trainees sehr geschätzt.

Die Ergebnisse stehen als Download zur Verfügung.

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