Vor Beginn der Rechenschaftslegung zu der im vergangenen Jahr geleisteten Arbeit und den anschließenden Gedankenaustausch wurde über die verbesserte Gestaltung der verbandsinternen Kommunikation diskutiert. Der bereits Ende des Vorjahres in die Funktion des Vizepräsidenten Breitensport und Verbandsentwicklung berufene 42-jährige Birger Sachse überzeugte dabei mit seinen klaren Vorstellungen über die Gestaltung einer nach außen und innen wirksamen Kommunikationsplattform, die alle LKV - Mitglieder gleichberechtigt einbezieht und gleichzeitig als Wissensspeicher dienen soll. Auf die bereits vorhandenen Möglichkeiten, die sich vor allem auf den Kanu-Wandersport beziehen, lenkte der in den vergangenen Jahren maßgeblich mit der Einrichtung der Internetplattform des LKV Brandenburg befasste Sportfreund Jürgen Poitzsch die Aufmerksamkeit der Teilnehmer des Verbandstages. Die von Henry Schiffer dargelegten Organisationsformen zur wirksamen Weiterentwicklung der Kommunikation, angefangen von der künftigen digitalen Zustellung von Dokumenten bis zu Beratungen über allgemein interessierende Themen, fanden das ungeteilte Interesse der Anwesenden. Diese brachten gleichfalls ihre Vorstellungen im Rahmen der Diskussion ein.
Im Bericht des Präsidiums wurde auf eine insgesamt positive Entwicklungs- und Ergebnisbilanz aller im Landes-Kanu-Verband verankerten Bereiche im Jahre 2009 verwiesen. Hervorgehoben wurden insbesondere die Erfolge im Kanu-Rennsport, die nicht zuletzt dafür ausschlaggebend waren, dass der LKV wiederum in die erste Förderstufe eingeordnet wurde. Damit ist eine solide Grundlage für die bevorstehende Aufgabenerfüllung im laufenden Olympiazyklus bis 2012 vorhanden. Die erreichten Leistungen der Kaurennsportler spiegelten sich in zahlreichen Titel-/ Medaillengewinnen und Finalplatzierungen bei internationalen aber auch nationalen und regionalen Meisterschaften und Veranstaltungen wider. Aus der Statistik des Berichtes ist ersichtlich, dass der KC Potsdam diesen Leistungsstand wesentlich bestimmte. Denn alle für den LKV Brandenburg bei internationalen Meisterschaften (Welt-/ Europa- und Junioren-Welt-Meisterschaften) errungenen 8 Titel und 19 weiteren Medaillen gehen auf das Konto der Potsdamer Rennkanuten. Bei den Deutschen Meisterschaften ergibt sich eine ähnliche Konstellation. Von 37 Meistertiteln des LKV Brandenburg holten die Sportler des KC Potsdam allein 31 und an den weiteren Medaillen 36 Medaillen waren sie 30 Mal beteiligt. Damit trugen die Rennpaddler aus der Landeshauptstadt auch entscheidend dazu bei, dass der LKV Brandenburg bei den Deutschen Meisterschaften den ersten Platz in der Länderwertung belegen konnte. Jedoch ohne eine kontinuierliche Nachwuchsarbeit durch die Trainer in den Landesstützpunkten sowie die hilfreiche Unterstützung durch das Ministerium für Bildung, Jugend und Sport, den Landessportbund, den Olympiastützpunkt sowie die Potsdamer Sportschule und die zahlreichen ehrenamtlichen Helfer in den Vereinen wäre der hohe Leistungsstand jedoch nicht erreichbar gewesen.
Einen Höhepunkt der kanusportlichen Entwicklung des LKV
Brandenburg bildete im Jahre 2009 die Ausrichtung der
Europameisterschaften Kanu-Rennsport auf dem Beetzsee in
Brandenburg an der Havel. Unter Leitung von Henry Schiffer als
Chef des Organisationsstabes und dank des selbstlosen Einsatzes
der zahlreichen ehrenamtlichen Helfer und Unterstützer konnte
diese Veranstaltung als eine nachhaltige Werbung für den
Kanu-Rennsport im Sinne des olympischen Leistungssports
registriert werden. Mit besonderem Stolz vernahmen die
Organisatoren am Abschlusstag die Feststellung des
Präsidenten der ECA, Albert Woods, dass die
Europameisterschaften in Brandenburg an der Havel
weltmeisterschaftswürdig waren. Dankbar konnten die Ausrichter
auf die Erfahrungen der Duisburger Weltmeisterschaften bauen
und schätzten besonders die hilfreiche Unterstützung durch den
Deutschen Kanu-Verband in Gestalt der kompetenten und
engagierten Mitarbeit von Dieter Reinmuth, Oliver Strubel und
Hans-Peter Wagner zur öffentlichkeitswirksamen Ausstrahlung der
Europameisterschaften weit über die Landesgrenzen hinaus.
Aber auch die sehr guten internationalen und nationalen
Leistungen der Drachenbootsportler, die erfolgreiche
Nachwuchsarbeit der Spremberger Slalomsportler, die vier Titel
bei den Deutschen Schülermeisterschaften errangen und die
umfangreichen Aktivitäten der Kanuwandersportler wurden
benannt. Besonders erfreulich ist die Tatsache, dass die
Anzahl der DKV-Kanustationen um vier auf nunmehr 21 erhöht
werden konnte. Zunehmende Wettkampfteilnahme war
ebenfalls bei den Kanu-Outrigern zu verzeichnen.
Den Jahresberichten der Fachwarte war zu entnehmen, dass der
Erfolg in den betriebenen Kanusportarten und den
verschiedenartigen Fachgebieten im Wesentlichen davon abhängt,
wie es gelingt, ausreichend ehrenamtlich Tätige in die
organisatorische und sicherstellende Arbeit einzubeziehen. Das
konnte in nahezu allen Bereichen realisiert werden.
Andererseits wurde auch sichtbar, dass besonders in der
Heranbildung von Kampfrichtern und Personal zur Bedienung der
Regattatechnik noch Nachholbedarf besteht.
Im Rahmen der nachfolgenden Diskussion dankte der Präsident
des LKV nochmals nachdrücklich allen Trainern, Übungsleitern
und Helfern und darüber hinaus den Sponsoren und Förderern, die
dazu beigetragen haben, den Leistungsstand des Kanusports im
Land Brandenburg auf hohem Niveau zu gewährleisten. Die
Absicherung der Nachwuchsfrage für den Leistungssport
wird weiterhin vorrangig in sieben Landesstützpunkten
(LSP) für den Kanu-Rennsport (KRS) und in einem
Landesstützpunkt für Kanu-Slalom erfolgen. Für den in Wegfall
gekommenen LSP KRS in Cottbus wurde der neue LSP KRS in
Wusterwitz bestätigt. Weiterhin betonte Henry Schiffer, dass
auch künftig die Ausrichtung internationaler Meisterschaften
auf dem Beetzsee angestrebt wird. Mit dem dritten
Internationalen Juniors-Cup im Mai und dem zweiten Welt-Cup im
Kanu-Marathonrennsport werden in diesem Jahr wieder zahlreiche
ausländische Kanusportler in Brandenburg an der Havel
erwartet.
Auf die veränderten Wettkampfprogramme bei den Ostdeutschen
und Deutschen Meisterschaften 2010 im Kanu-Rennsport machte
Vizepräsident Lothar Klotz aufmerksam.
Die Berichte des Präsidiums und der Fachwarte fanden ebenso die Zustimmung des Verbandstages wie die Bestätigung des Haushaltsplanes 2010 sowie die Wahl von Birger Sachse als Vizepräsident Breitensport und Verbandsentwicklung, die Bestätigung von Michael Tümmler als neuer Fachwart Kanu-Rennsport, eine Änderung der Satzung und die Änderung der Geschäftsordnung in einigen Passagen. So wurde u.a. in der Geschäftsordnung der Behindertensport im Bereich des Vizepräsidenten Olympischer Wettkampfsport neu installiert.
Von Günter Welke