25.02.2015 | Drachenboot-Fun

Ready to rumble?

Drachenboot geht auch anders. Im Winter bei Temperaturen um den Gefrierpunkt und vielleicht zugefrorenen Gewässern geht es ab ins warme Schwimmzentrum Itzehoe. Was für die einen ein Schwimmbecken ist, wird dann für die anderen zur wahrscheinlich kürzesten Rennstrecke der Welt: 2,50 endlos lange Meter. Am 15. Februar 2015 beim 4. Itzehoer Drachenboot Indoor-Cup der Itzehoer Wasser-Wanderer war es wieder soweit: Showtime!

Beim Itzehoer Drachenboot Indoor-Cup sitzen sich zwei Teams mit je acht Teammitgliedern Auge in Auge in einem Boot gegenüber. Das 12,50 Meter lange Drachenboot wird in der Mitte des 25 Meter langen Schwimmbeckens ausgerichtet. Nach dem Startsignal "Are you ready? Attention.... Go!" gilt es, das Boot gegen die Bemühungen des Gegners 2,50 Meter vorwärts zu paddeln. Um jeden Zentimeter wird gekämpft, die Paddelschläge bringen das Wasser im Becken zum Kochen.

Beim Rodeo auf Babyeinhörnern reiten? Nicht hier. Nicht heute. Renntaktik? Vergiss es! Das Paddel tief eintauchen und kräftig ziehen. Gleich mit dem Endspurt beginnen und nicht nachlassen. Es wird gepaddelt, bis der Zielrichter sein Signalhorn ertönen lässt. Einige Rennen sind nach wenigen Sekunden entschieden, bei anderen kommt das Boot lange Zeit kaum von der Stelle. Angefeuert vom Beckenrand wird gepaddelt, gepaddelt, gepaddelt bis nach wenigen spektakulären, endlos langen Minuten die Entscheidung gefallen ist. Es gibt kein Zeitlimit. Kein fades Unentschieden. Klare Kante. Hopp oder topp. Sieg oder Niederlage. Jedes Rennen wird ausgefahren.

Beim 4. Itzehoer Drachenboot Indoor-Cup waren die Startplätze heiß begehrt. 30 hoch motivierte Teams gingen an den Start und machten diesen Indoor-Cup wieder zu einem unvergesslichen Erlebnis.

Lauter Jubel und stehende Ovationen am Beckenrand begleiteten die Athleten. Aufgewühltes Wasser, Schlachtrufe tönten durch die Halle, Motivationskreise zur Einstimmung auf die Rennen, Teams gratulierten ihren Gegnern nach den Rennen, Abklatschen am Beckenrand, lachende Paddlerinnen und Paddler - welch eine mitreißende Atmosphäre!

Die Organisatoren und das Helferteam freuten sich über Anmeldungen von Teams aus Rostock, Kiel, Lübeck, Hamburg, Bremen, Lingen und Fürstenwalde bei Berlin. Teams aus Firmen, Schulen und Sportvereinen waren dabei. Von großem Sport bis zu breitensportlichem Drachenbootspaß war alles dabei. Mit den "Helden des kleinen Beckens" vom Klinikum Itzehoe, "Frau Malzahn" und "Donten" vom Sophie-Scholl Gymnasium, "RBZ Schnappatmung" vom Regionalen Bildungs-zentrum und "SAT Filling Fighters" der SAT Anlagentechnik aus Dägeling waren einige Lokalmatadore am Start. Auch die "Steinburger Wassergräber" der Stadtwerke waren wieder dabei. Sie freuten sich über die Anfeuerung ihrer Kollegen und Fans vom Team des Schwimmzentrums Itzehoe. Mit den "Zoo-Center Dragons" aus Fürstenwalde, den zwei Teams der "Rostocker Seebären" der Uni Rostock, "Speed Dreki" vom Alster Canoe-Club Hamburg, den "Bremen Draggstars" vom Bremer Sport-Club, den "Capybaras" und "Wasserschweinen" vom Capybaras e.V., den "W:O:A Drachentötern" und den beiden Teams "Nobody" aus Hamburg wurden sportlich spannende Rennen ausgetragen. Und immer wieder gelang auch einer starken Firmenmannschaft der eine oder andere überraschende Rennausgang.

In den Vorlaufrennen paddelten die Teams in sechs Gruppen um  Siege, Punkte und Zeiten. Bei Punktgleichheit entschied die Zeit: wer hat schneller gesiegt oder hat sich länger gegen die Niederlage gestemmt? Nach den Punkten aus den Vorlaufrennen wurden die Teams in vier Finalgruppen eingeteilt und trafen dann in der Finalrunde auf etwa gleich starke Gegner. In packenden Rennen wurde dann in einer KO-Runde um den Einzug in die Finalrennen und die Pokale gepaddelt. 75 Rennen wurden ausgepaddelt. Der Rennplan und die Rennergebnisse konnten wie schon im letzten Jahr direkt am Beckenrand auf dem Smartphone angesehen werden.

Die "Zoo-Center Dragons" ließen in den Vorlaufrennen und der Finalrunde nichts anbrennen und paddelten unangefochten in das A Finale. Die Rennen dauerten nur kurze 7, zweimal 9 und 11 Sekunden. Die "Rostocker Seebären" brachten ihre beiden Teams in die Finalgruppe A, in der sie nach dem Rennplan aus der Rangliste aus den Vorlaufrennen in den KO-Rennen gegeneinander antreten mussten. Das stärkere Team der "Seebären" kam aber ebenfalls ungeschlagen in das A Finale. Nach dem Start des Finalrennens verharrte das Boot 15 Sekunden lang an der Mittellinie. Beide Teams wurden lautstark vom Beckenrand bejubelt. Dann schoben sich die "Rostocker Seebären" Zentimeter um Zentimeter voran, um das Rennen in 28 Sekunden für sich zu entscheiden. Dieses letzte Rennen des Tages war ein würdiges Finalrennen und ein spektakulärer Abschluss eines großartigen Renntags.

Das NDR Fernsehen und ein Redakteur des NDR Online-Angebots waren dabei und am Sonntagabend berichtete auf N3 das "Schleswig-Holstein Magazin" um 19.30 Uhr in einem 02:13 Minuten langen Beitrag über den Indoor-Cup.

Das Organisationsteam und die vielen Helferinnen und Helfer der Itzehoer Wasser-Wanderer bekamen wieder viel Lob und Anerkennung für die gute Organisation.

364 Tage Vorfreude und dann gibt es ein Wiedersehen im nächsten Jahr, wenn es Mitte Februar 2016 beim 5. Itzehoer Drachenboot Indoor-Cup im Schwimmzentrum Itzehoe wieder heißt "Ready to rumble?"

Impressionen vom 4. Itzehoer Drachenboot Indoor-Cup zeigt ein Video auf Youtube: http://youtu.be/Y_cSUnd3jg0

Mehr Informationen zu den Itzehoer Drachenboot-Cups gibt es auf den Internetseiten der Itzehoer Wasser-Wanderer: http://www.itzehoer-wasser-wanderer.de/

Text: Martin Ölscher

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