Hamburg - Weniger Aussteller, weniger Fläche, aber mehr Boote: Die Hamburger Messegesellschaft will bei der am Samstag beginnenden 55. Hanseboot mit Kompaktheit punkten. „Wir wollen Boote satt präsentieren“, sagte Messechef Bernd Aufderheide am Freitag. Die Reduzierung der Ausstellungsfläche im Vorjahr von 70 000 auf 61 000 Quadratmeter habe sich als richtiger Schritt erwiesen. „Jetzt haben wir eine lebendige Atmosphäre.“

Insgesamt werden bis zum 2. November rund 450 Boote von 550 Ausstellern gezeigt, darunter Jollen ebenso wie luxuriöse Jachten - beim letzten Mal waren es 400 Boote von 600 Ausstellern. Wie 2013 hoffen die Veranstalter auf 80 000 Besucher.

Die Aussteller gehen mit Rückenwind in die Messe. 88 Prozent der Unternehmen gaben dem Konjunkturbarometer des Deutschen Boots- und Schiffbauer-Verbands (DBSV) zufolge an, es gehe ihnen besser oder genauso gut wie im Jahr zuvor. „Die Auftragslage ist sehr gut, die Werften sind gut ausgelastet“, sagte DBSV-Geschäftsfüher Claus-Ehlert Meyer. „Die Zuversicht wächst aber weniger bei den Bootsbauern als bei den Herstellern von Zubehör.“ Die gute Stimmung werde vor allem vom deutschen Markt getragen.

Neu auf der diesjährigen Hanseboot ist eine maritim gestaltete Kanu-Welt. In einem Testbecken können die Besucher selbst lospaddeln. Neben Kajaks und Kanadiern gehört auch ein Fahrtsimulator im Trockenen zu dem Ausstellungbereich.

Sportlich wird es vom 31. Oktober bis 2. November auch auf der Alster, wo das Finale der Segel-Bundesliga ausgetragen wird. Der Norddeutsche Regatta Verein aus Hamburg hat die Titelverteidigung zwar schon sicher, hoch her geht es aber noch im Abstiegskampf. In den Messehallen wird der Wettkampf übertragen.


Kritik an der Hanseboot gab es jüngst von Robert Marx, dem Präsidenten der konkurrienden Messe Boot in Düsseldorf. Dem „Hamburger Abendblatt“ sagte Marx, die Hanseboot sei zu einer rein regionalen Messe geworden. Die Hamburger Messe habe das wachsende Segment der Motorboote vernachlässigt. Zudem gebe es mit der Berliner Boot und Fun im November eine weitere Messe, die um den Ostsee-Markt werbe. Aktivisten kündigten zudem an, am Samstag vor dem Messeeingang gegen Atomtransporte durch den Hamburger Hafen zu demonstrieren.