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Meisterschaft des Kanu Clubs Dietikon auf der Limmat

Marcel Siegrist
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Kajak mit Karte.
unterwegs durchs tossende Wasser.
Karte

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Regelmässig führt der Kanu Club Dietikon (KCD) am Mittwoch auf der Limmat das Sommertraining durch. Das stärkt Körper (Rücken und Oberkörper) und Geist und fördert die zwischenmenschlichen Beziehungen im Verein. Bei normalen Wasserabfluss bietet die Limmat und die Reppisch ein vielseitiges Angebot für Kanu- und Kajakfahrer im Limmattal. Von der lauschigen Abfahrt von Zürich bis nach Dietikon und den sportlichen Wildwasser-abfahrten auf der Reppisch finden die Wassersportler viele Möglichkeiten sich zu betätigen. Im Anschluss an die Bootsfahrten wird jeweils ein Feuer gemacht, wir plaudern über den Alltag und verpflegen uns mit Speisen vom Grill.

Neben vielen interessanten Ereignissen im Jahreskalender des KCD versprach die Meisterschaft 2014 einige Neuigkeiten. Eine speziell für diesen Anlass gezeichnete fünffarbige Karte der Limmat im Massstab 1:10000 bildete die Grundlage für das Kräftemessen der Dietiker Kanuten. Mit Hilfe eines elektronischen Zeitmesssystem konnten die Zwischenzeiten und die Gesamtzeit jedes einzelnen Kanuten genau erfasst werden. Bei der diesjährigen Meisterschaft wurde nicht nur die Leistungen der Sportler beansprucht. Das Glück hatte für jeden Teilnehmer einen wesentlichen Einfluss auf das Resultat. Nicht nur Starke und Schnelle können im KCD gewinnen. Glückliche Mitglieder sind ebenso Anwärter auf einen Titel in der Jahresmeisterschaft.

Bei herrlichem Sommerwetter fuhren am Sonntag den 17.August 17 Kanuten des KCD zum Hönggerwehr nach Zürich. 12 Booten sollten die Kanuten zurück nach Dietikon bringen. In Höngg mussten die Kanus und Kajaks abgeladen und zur Limmat hinunter getragen werden. Mit der neuen Limmatkarte in der Hand, oder aufgeklebt auf dem Bootsrumpf und der Rettungweste am Leib konnte gestartet werden. Im Abstand von einer bis drei Minuten machten sich die Kanuten auf den Weg. Die Limmat mit einem Abfluss von 140m3/s verhalf den Kanuten zu einer schnellen Fahrgeschwindigkeit. Unterhalb der Werdinsel, nach der zweiten Fussgängerhängebrücke über die Limmat mussten die Kanuten sehr aufmerksam paddeln und sich genau am Ufer orientieren. Auf der neuen Limmatkarte war der erste Posten eingezeichnet, den es anzufahren galt. Im engen Kanal zwischen einer kleinen Insel und dem Limmatufer stand ein markanter rot - weisser Posten mit einer Zeiteinheit. Dieser Posten musste vorsichtig angefahren werden. Eine Querströmung in engen Kanal verhinderte die direkte Anfahrt auf den Zielposten. Mit viel Geschick und Ausdauer gelang es allen Teilnehmer diesen ersten Posten anzufahren. Jeder Kanute trug am Mittelfinger ein kleines Zeiterfassungsgerät. Dieses Gerät musste sorgfältig in die Zeiteinheit geführt werden. So wurden die genauen Fahrzeiten erfasst. Modernste Technik macht auch bei den Kanuten nicht halt. Der Verlauf der Limmat zwischen Zürich und Dietikon führt an zwei Stellen durch unruhiges Wasser mit Wasserwirbeln und eindrücklichen Wellen mit weissen Schaumkronen. Die Jugendlichen Fahrer und auch die älteren Semester hatten keine Mühe über, oder eben neben den Wellen einen sicheren Weg talabwärts zu finden. Paddeln und zugleich aufmerksam das Ufer beobachten und nach dem nächsten Posten absuchen war schon eine neue Erfahrung für viele Teilnehmer. Aufmerksamkeit lohnte sich auf jeden Fall. Nur mit grosser Anstrengung war es möglich, dass Kajak oder Kanu gegen die Strömung zu wenden und einen verpassten Posten anzufahren. Sieben Kontrollposten galt es auf der Limmat bis nach Dietikon zu finden. Als Alternative zum Suchen der Posten am Ufer konnte Mann oder Frau getrost weiterpaddeln und einen Zeitzuschlag von fünf Minuten in Kauf nehmen. Der siebente Posten stand in der Hauptströmung der Limmat. Es war nicht möglich diesen mit der Strömung direkt anzufahren. Zu schnell war die Fahrt mit dem Kanu. Die rot weisse Flagge musste passiert werden, das Kanu gegen die Strömung gewendet werden und so konnte der Posten mit viel Gefühl angefahren werden. Das Ziel stand ganz auf dem Land. Der Bootssteg des Kanu Clubs musste angefahren werden. Die letzten 30 Meter bis zur Ziellinie mussten zu Fuss zurückgelegt werden. Sämtliche Wettkämpfer erreichten das Ziel ohne Zwischenfall. Die Zeiten von allen Teilnehmern für die Limmat – Orientierungsfahrt lagen zwischen 40 und 50 Minuten. Mit Glück konnte nach der Abfahrt Zeitgutschriften erspielt werden. Der Sieger und die gut klassierten Fahrer zeichneten sich durch eine gültige Abfahrt und Glück aus. Es war ein schöner Anlass in einer ausgeglichen Runde. Am Sitzplatz rund um den Grill, wurde am Nachmittag noch ausgiebig diskutiert und entspannt. Was für ein schöner Tag im Limmattal.

Christian Schütz