25.08.2023 | Parakanu

Nach langer Unwetterpause Platz 4, 5 und 6 für das Parakanu Team Deutschland

Die Vl 1 Paddlerinnen machen den Auftakt beim Kampf um die Titel der Parakanuten bei den Weltmeisterschaften in Duisburg. Trotz Unwetterwarnungen, Rennunterbrechungen und Regen konnten die hoch-querschnittgelähmten Sportlerinnen ihren Wettkampf bestreiten.
Lillemor Köper (Bild: Thomas Lohnes)

Die Zwangspause wurde zu einer Vorbereitung und Erwärmung an Land genutzt. Disziplintrainer Christian Gleinert spricht da von einer unspezifischen Wettkampf-Erwärmung. Lillemor Köper und Esther Bode nutzten dazu den Kraftraum im Bundesleistungszentrum. Gleich nach den Damen startete Peter Happ im Vl 1-Rennen der Männer. Auch er stellte die geplante Aufwärmphase am Morgen wetterbedingt um. Die Rennen selbst fanden dann doch bei Sonnenschein und Rückenwind statt.

Lillemor Köper kam ganz gut vom Start weg, wobei die spätere Siegerin Victoriya Pistis Shablova sofort mit kräftigen Schlägen die Führung übernahm. Köper kämpfte lange um einen Medaillenplatz mit, kam dann aber auf Platz 4 ein. Sie sagte gleich nach dem Zieleinlauf: „Mit Platz 4 bin ich zufrieden und bin auch ganz gut durchgekommen. Ich bin lange verletzungsbedingt ausgefallen, musste dann viele Trainingskilometer fahren und bin jetzt glücklich, dass ich ein solides Rennen fahren konnte. Es war auch schwer die Konzentration zu halten, wenn man nicht weiß, wann es weiter geht.“

Esther Bode, die als sechste ins Ziel kam, hatte mit der Rennverlegung ähnliche Probleme: „Der Tagesplan war irgendwie gestört und das war das Schwerste überhaupt. Beim Rennen dann war ich total im Tunnel. Ich habe nicht mal zur Seite gesehen und mich voll auch mich selbst konzentriert.“ Bundestrainer Andre Brendel: „Beide konnten ihre Leistungen aus dem Training abrufen.“

Das gleiche galt in den Augen des Bundestrainers auch für Peter Happ. Dieser konnte nach dem zweiten Platz im Vorlauf auch seine Leistung gut abrufen und alles umsetzen, was im Vorfeld besprochen worden war. Doch es reichte im Endlauf dann nicht für den anvisierten Medaillenplatz, sondern für Platz 5. Peter Happ dazu: „Ich würde sagen, dass es am Alter gelegen hat“ meinte Peter Happ mit einem Augenzwinkern. „Aber ernsthaft: ich hatte noch vor zwei Monaten einen Bandscheibenvorfall. Deswegen bin ich glücklich, überhaupt wieder im Boot sitzen zu können und Wettkämpfe zu fahren.“ Der 49-jährige hatte dazu auch die Seite gewechselt auf der er mit seinem Stechpaddel paddelt.

Als Resümee stellte Andre Brendel nach den Rennen fest: „Viele Länder haben in der Startklasse Vl 1 deutlich aufgeholt, was Trainingsumfang und Leistung anbelangt. Ich denke, der Gedanke, bei den Spielen nach Paris paralympisch zu werden, beflügelt Athleten und Trainer. Und eröffnet möglicherweise auch Geldquellen, um das zu ermöglichen. In Deutschland ist die Startklasse Vl 1 als nicht-paralympisch eingestuft und daher müssen die Sporter alles selbst finanzieren.“

 

Weitere Informationen: 

Ergebnisse 
https://results.imas-sport.com/kanuduisburg/regatta.php?competition=wettkampf_277  

Informationen zum Kanu-Team Deutschland 
https://www.kanu.de/_ws/mediabase/_ts_1692347169000//downloads/leistung/kanu-rennsport%20team%20deutschland%202023.pdf 

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