Aber nicht nur das ist ein Novum. Zum ersten Mal endet das Classic- bzw. Langstreckenrennen mit einer Aufwärtspassage. Rund 250 Athleten der Wildwasserszene werden von 20. bis 22. Juni auf Drau und Isel um die nationalen Titel kämpfen.

Warum man sich gerade für Lienz als Austragungsort entschieden hat, erklärte Organisator David Piaskowski vom Hessischen Kanu-Verband bei einem Pressegespräch am 11. Juni so: „In Deutschland gibt es kaum noch Flüsse, die man für ein derartiges Top-Event nutzen könnte, und zwar aufgrund der geringen Wasserstände. Lienz und der gesamte Bezirk zählen zu den schönsten Wildwassergebieten und sind zudem nicht überlaufen. Für die Paddlerszene birgt die Region jede Menge Potential für eine touristische Nutzung. Vor allem die Verbindung zwischen der wildromantischen Naturkulisse und der Stadt ist einzigartig und reizvoll.”

Aber nicht nur die Deutschen Meister werden in Lienz gesucht, es geht auch um die letzten Tickets für die Sprint-Weltmeisterschaften in La Seu d’Urgell und die Junioren & U23 Weltmeisterschaften in Banja Luka.

Zu den heißesten Anwärtern auf Edelmetall im Sprint zählt zum Beispiel der letztjährige Deutsche Meister Björn Beerschwenger aus Köln. Aber auch Finn Hartstein (Hamburg) und Yannic Lemmen (Düsseldorf), die sich bereits beide für die Sprint-WM qualifiziert haben, werden in den Kampf um die Podiumsplätze eingreifen wollen.

Im Classic wird Marcel Paufler, der für den PSV Braunschweig startet, seinen Titel im Classic verteidigen wollen. Aber auch sein Cousin Nico Paufler (Rosenheim), der in dieser Saison jedes Classic-Ranglistenrennen für sich entscheiden konnte, wird ein Wort mitzureden haben, wenn es um die Medaillen geht. Für eine Überraschung könnte Andreas Heilinger vom KSK-team Köln sorgen, der dieses Jahr nur bei Kanu-Marathon Wettkämpfen angetreten ist und dort bewiesen hat, dass er sich in Topform befindet.

Bei den Damen hat Alke Overbeck (Braunschweig) gute Chancen ihre Siegesserie weiterzuführen und zum sechsten Mal deutsche Meisterin im Classic zu werden. Etwas dagegen werden Sabine Füsser (Augsburg) und Maria Weber (Rosenheim) haben, die beide bereits ein Ranglistenrennen im Classic für sich entscheiden konnten.

Auch im Sprint können Sabine Füsser als Titelverteidigerin und Alke Overbeck auf Edelmetall hoffen. Der alten Generation wird am ehesten Christina Massini vom KC Fulda die Stirn bieten können. Sie qualifizierte sich durch überragende Leistungen in Augsburg als Juniorin für das diesjährige WM-Team.
In der Canadier-Klasse wird Tim Heilinger (Köln), der dieses Jahr seinen Fokus auf den K1 gelegt hat, versuchen zumindest seinen Sprint-Titel aus dem letzten Jahr zu verteidigen. Im Classic wird er nicht an den Start gehen und überlässt dafür Altmeister Normen Weber (Augsburg) und Janosch Sülzer (Brühl) den Kampf um den deutschen Meistertitel. Im Sprint will wiederum der SUP-Spezialist Ole Schwarz um die Vergabe der Medaillen mitreden.

Die Medaillen bei den C1 Damen werden wohl Maren Lutz vom Blau-Weiß Köln, Sabrina Barm aus Augsburg und Lea-Sophie Barth, die für den KC Sömmerda an den Start geht unter sich ausmachen.

Zu verhindern, dass die U23-Weltmeister im C2 Ole Schwarz (Bonn) und Janosch Sülzer über beide Distanzen den Titel holen werden, wird für ihre Konkurrenz eher schwierig. Doch vielleicht können Rene Brücker (Bonn) und Normen Weber durch ihre enorme Erfahrung ihre physische Unterlegenheit gegenüber Schwarz/Sülzer kompensieren und ihnen den Titel streitig machen.

Der DM-Zeitplan:
Classicrennen, Donnerstag 20.06.2019:
10:00 – 13:00 Uhr: Schülerrennen Einzel & Mannschaft
14:00 – 18:30 Uhr: Jugend, Junioren, Leistungsklasse, Masters, Jedermann-Rennen - Einzel + Mannschaftsrennen

Sprintrennen, Freitag 21.06.2019
10:00 – 12:00 Uhr: Schüler- & Mastersrennen, Einzel
13:00 – 13:30 Uhr: Schülerrennen – Mannschaft
15:00 – 17:00 Uhr: Jugend, Junioren, Leistungsklasse - Mannschaftsrennen
 
Sprintrennen, Samstag 22.06.2019
09:00 – 13:30 Uhr: Jugend, Junioren, Leistungsklasse – Sprintvorläufe
18:00 – 19:00 Uhr: Einzel Jugend, Junioren, Leistungsklasse – Sprintfinals Einzel