Prozessbeginn in Borna: Kanu-Bundestrainer soll Mädchen vergewaltigt haben

Viele Zeuginnen geladen

Thomas K. (l.) und sein Anwalt zum Prozessauftakt in Borna

Thomas K. (l.) und sein Anwalt zum Prozessauftakt in Borna

Foto: Silvio Bürger

Borna (Sachsen) – Es ist ein ungeheuerlicher Vorwurf: Kanu-Junioren-Cheftrainer Thomas K. (46) soll eine Nachwuchs-Athletin 2014 und 2015 sexuell missbraucht haben.

Die Staatsanwaltschaft wirft dem Trainer Vergewaltigung und sexuellen Missbrauch einer Schutzbefohlenen vor. Das Mädchen war zum Zeitpunkt der Tat noch minderjährig.

Der beschuldigte Trainer bestreitet das. Sein Anwalt: „Mein Mandant sagt, dass die Vorwürfe nicht stimmen.“

Am Mittwochmorgen begann der Prozess am Amtsgericht Borna. Insgesamt werden bis zum Nachmittag acht Zeugen und Zeuginnen angehört. Sie werden den früheren Trainer wohl nicht entlasten.

Kanu-Präsident Thomas Konietzko (55) sagte vor Prozessbeginn zu SPORT BILD: „Ich weiß, dass mehrere Sportlerinnen noch weitere Vorfälle bei der Staatsanwaltschaft angezeigt haben.“ Als er im Juni 2017 von den Vorwürfen hörte, hat er K. sofort freigestellt. Vier Monate später wurde K. endgültig gefeuert.

Der Prozess findet am Amtsgericht in Borna statt

Der Prozess findet am Amtsgericht in Borna statt

Foto: Silvio Bürger

Der Deutsche Kanu-Verband plant als Reaktion auf den Prozess eine gründlichere Überprüfung seiner Mitarbeiter. „Woran wir jetzt arbeiten müssen: die Toleranzschwelle unserer Trainer zu senken“, sagte DKV-Präsident Thomas Konietzko (55) gegenüber SPORT BILD.

„Wir müssen alle Trainer und Betreuer noch besser sensibilisieren, möglichst frühzeitig Signale, die auf einen Missbrauch hindeuten, ernst zu nehmen und sofort zu reagieren.“

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