Spektakuläre Aktion gegen Sterben im Mittelmeer
Protest auf der Obertrave gegen das Sterben im Mittelmeer.
Quelle: Wolfgang Maxwitat
Innenstadt. „Wie viele Leichen passen ins Mittelmeer?“ stand auf einem Transparent, das drei Aktivisten in einem Schlauchboot mit sich führten. Hinter dem Schlauchboot schwammen 25 orange Rettungswesten. Andere Aktivisten streuten Blumen in die Obertrave und verteilten Flyer an die Passanten.
Pietje-Helene Gottwald, Sprecherin des Bündnisses „Seebrücke“ in Lübeck, erklärte per Megafon die Aktion. „Es zerreißt mir das Herz“, sagte die junge Frau mit Blick auf 1500 Menschen, die in diesem Jahr bereits im Mittelmeer ertrunken sind. Die Aktivisten kritisieren, dass die „staatliche Seenotrettung auf dem Mittelmeer eingestellt wurde“ und dass private Initiativen am Retten gehindert würden. „Das ist moderne Barbarei“, rief Gottwald an der Obertrave. Die Zivilgesellschaft dürfe nicht länger wegschauen, weil sie sich dann auch schuldig mache. „Seebrücke statt Seehofer“, forderte Gottwald, „auch Lübeck ist eine Hafenstadt.“
Während der symbolischen Bestattung kenterte ein Begleit-Kanu mit zwei Aktivisten. Die konnten sich und das Boot ans Ufer retten.
In dem Lübecker Bündnis sind unter anderem das Flüchtlingsforum und die GAL aktiv. Weitere Aktionen sind geplant. Wer sich dafür interessiert, findet Informationen unter www.seebruecke.org.
dor
LN