Mit dem Kanu auf der Wakenitz :
Der Amazonas der sieben Türme

Von Franz Lerchenmüller
Lesezeit: 9 Min.
Nicht sechstausendneunhundertzweiundneunzig Kilometer wie ihr südamerikanischer Vetter, sondern nur fünfzehn Kilometer ist die Wakenitz lang. So wild wie bei den Amazonen geht es in der Lübecker Bucht trotzdem zu.
Armdicke Aale, riesige Welse, Enten-Sheriffs und nackte russische Soldaten: Im Kanu kommt man der Lübecker Wakenitz und ihrer Geschichte am nächsten.

Nur noch ein kurzes Stück, dann beginnt der Lange Jammer. Anders als unsere Vorfahren vor siebenhundert Jahren aber werden wir nicht in ein endloses Klagelied ausbrechen, weil der Fluss jetzt zehn Kilometer lang auf dreißig Meter Breite zusammenschnurrt. Hier konnte kein Segler mehr kreuzen, und an den dichtbewachsenen Ufern waren auch keine Ochsen oder Menschen mehr zum Treideln einzusetzen, zum Ziehen des Bootes an Tauen. Jetzt hieß es, selbst rudern oder staken, und das war bei einem schwer mit Getreide, Wein oder Salz beladenen Lastkahn wahrlich kein Vergnügen.

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