Freya Hoffmeister macht eine abenteuerliche Paddeltour – dafür braucht sie mehrere Jahre und trifft sogar auf Eisbären.

Freya Hoffmeister mag es nass und schwierig: Mit einem Kajak umfährt sie Nordamerika. Dabei paddelt die 53 Jahre alte Norddeutsche die etwa 50 000 Kilometer verteilt über mehrere Jahre. Start war in der Stadt Seattle an der Westküste. Sie fährt immer mehrere Monate, ehe sie eine Pause einlegt und nach Hause nach Husum fährt. Was Freya Hoffmeister macht, nennt man Extremsport. Sie hat auch schon andere Kontinente umrundet. Wir haben mit ihr gesprochen.

Hallo Freya, was hast du alles mit in deinem Kajak?
„Elektronische Geräte, eine Campingausrüstung mit Zelt, in dem ich überwiegend übernachte, Reparaturmaterial – falls mal etwas am Kajak kaputt ist, Klamotten, einen Campingkocher und Kochutensilien, Essen für drei Wochen und Trinken für bis zu einer Woche. Danach muss ich Einkaufen gehen. Die Ladung darf bis zu 75 Kilo wiegen. Das Kajak wiegt 25 Kilo. Das sind gut 100 Kilo auf einer Länge von 5,60 Meter.“

Was war für dich auf dieser Reise besonders?
„Dieses Jahr habe ich Bären gesehen. Braune Bären, schwarze Bären und später kommen die weißen Eisbären dazu. Bären können schon mal ungemütlich werden. Um sie nicht anzulocken, lasse ich das Essen geruchsgeschützt im Kajak und nehme es nicht mit ins Zelt. Notfalls muss ich sie vertreiben, indem ich laut und deutlich schreie, als würde ich einen riesigen Hund vertreiben. Außerdem habe ich Bärenspray dabei, das ist ein großes Pfefferspray zur Verteidigung.“

Was sind Gefahren und wie schützt du dich?
„Da gibt es so einiges: ertrinken, erfrieren, mit dem Kajak an Klippen zerschellen, aufs Meer abgetrieben werden und von gefährlichen Tieren angefallen werden. Um mich vor dem Erfrieren zu schützen, habe ich einen Trocken-Anzug an und trage Fleece-Wäsche drunter.

Ich bin eine gute Schwimmerin und bei hohem Wellengang gehe ich an Land. Zu Sicherheit habe ich neben dem Handy noch ein Satellitentelefon, einen Notsignalsender, ein Funkgerät und Signalraketen dabei. So kann ich im Notfall Schiffe auf mich aufmerksam machen. Aber das möchte ich alles gar nicht benötigen.“

Was machst du denn, wenn du mal aufs Klo musst?
„Es gibt einen Pinkel-Reißverschluss vorne im Trockenanzug. Da ich eine Frau bin, muss ich ein trichterförmiges Teil ansetzen, dann kann ich im Stehen pinkeln wie ein Mann. Wenn ich im Kajak sitze, benutze ich zusätzlich eine Tüte. Das große Geschäft erledige ich am besten, bevor ich aufs Wasser gehe.“


Was findest du am Schönsten?
„Die Abwechslung. Immer wieder gibt es was Neues. Ich weiß nie, was hinter der nächsten Ecke kommt!“