„K+S verzichtet – eine normale Wasserführung der Werra vorausgesetzt – auf bis zu einer Million Kubikmeter des für die kommenden vier Jahre genehmigten Versenkvolumens und wird auch nach Auslaufen der bis Ende 2021 geltenden Genehmigung keinen neuen Versenkantrag mehr stellen”, meldet der Konzern aus Kassel am Montag den 27.11.2017. Der BUND wird seine Klage zurückziehen, ebenso den Eilantrag gegen die bestehende Versenkerlaubnis.“ so die einschlägigen Pressemitteilungen.
Doch was sich im ersten Augenblich doch sehr positiv anhört, ist das Ergebnis aus der einjährigen Erfahrung, die K+S aus der wasserstandbezogenen verlängerten Einleitgenehmigung gezogen hat.
Im November 2016 wurde K+S entgegen aller Proteste eine Verlängerung der Salzlaugeneinleitung vom RP Kassel in die Werra gestattet. Zwar nicht mehr im ursprünglichen Umfang, dafür aber Wasserstands abhängig.
Obwohl sich der Landkreis Kassel im September dieses Jahres
gegen ein Speicherbecken in Reinhardswald und eine
Leitungsführung durch den Landkreis Kassel zur Weser
ausgesprochen hat, scheint die Salzeinleitung in die Werra
jetzt wasserstandsabhängig doch wirtschaftlicher zu sein, als
eine Versenkung ins Dolomit. Sonst würde ein Konzern, der nur
wirtschaftlich denkt und arbeitet nicht auf solch einen
Vergleich eingehen. Wieso der BUND so plötzlich auf einen
Vergleich eingeht bleibt offen.
Der Kanusport muss sich somit in den nächsten Jahren leider
weiter mit der eingeleiteten Salzlauge in die Werra
arrangieren. Im Zusammenhang mit der Nidda Sperrung und den
Regelungen der Nordhessischen Fließgewässer ist es schwer
erklärbar, wo Naturschutz beginnt und wo wirtschaftliche
Interessen den Vorrang zu gewähren sind. So entsteht immer mehr
der Eindruck, Kanuten dienen als Bauernopfer, während andere,
gewichtigere Auswirkungen auf unsere Gewässer unbehelligt
bleiben. „Als Umwelt Referent kann ich solche faulen
Kompromisse nicht verstehen und werde mich weiterhin für eine
saubere Werra als auch für eine durchgängige Befahrbarkeit
unserer Gewässer einsetzen.“ erklärte deshalb Stephan
Grunewald, Umweltreferent im Hessischen Kanu-Verband.
Stephan Grunewald
Umweltreferent Hessen
Bild: Carlo Schrodt / pixelio.de