Mangels wildem Wasser bauten die Wiedenbrücker Kanuten eine 3 Meter hohe Startrampe mit Rollenrutsche an den Fluss. Spätestens nach dem Eintauchen ins Wasser wussten nun nicht nur die Kanu-Kids, dass die Challenge begonnen hatte. Das Wasser spritzte, die Boote tauchten und der ein oder andere Kreischer war zu vernehmen. Natürlich durfte auf Wunsch auch neben der Rutsche losgepaddelt werden. Nach einem Sprint um eine Wendeboje wartete ein lose im Wasser befestigtes, ziemlich wackliges Surfbrett auf die Kanuten: „Einmal aussteigen, Boot herüberziehen und dann wieder einsteigen“, lautete die Aufgabe dort. Das ist gar nicht so einfach und ein riesen Spaß für Aktive und Zuschauer, denn nicht wenige Starter hatten die Beweglichkeit des Surfbretts unterschätzt und landeten in den Fluten der Ems. Einigen Sportlern mußte gar vom Ufer ein 2. oder 3. Boot gereicht werden, nachdem das erste vollgelaufen war. Hier zeigte sich wieder einmal, daß Kanu-Sport auch im Einerkajak eine Teamsportart ist.
Am
Surfbrett konnten die jüngsten Kanu-Kids ihre Beweglichkeit
ausspielen und den Großen zeigen, wie es geht. Tatkräftig
unterstützt durch Trainerin Luisa Heinen, hüpften die Kids über
das Board und flugs auf der anderen Seite wieder ins Kajak. Da
konnte manch älterer Teilnehmer nur staunen und seine teils
hochgesteckten Erwartungen im braunen Emswasser versenken.
Weiter ging es durch einen aufgehängten Trecker-Reifen, bevor
das Paddel über eine Stange geworfen werden mußte. Nach einem
weiteren Sprint um ein Wendetor lauerte das Kanutenfangnetz auf
die Paddler. Es konnte mit der Taktik „Mit Schwung rein, Boot
gerade halten, Paddel lang!“ am besten überwunden werden.
Dennoch fädelte der ein oder andere Kanute mit der Bootsspitze
ein, verhedderte sich und musste sich dann mühevoll wieder
befreien. Nach dem Zielsprint wurde die laufende Fahrzeit mit
dem Buzzer gestoppt.
67
Teilnehmer aus 7 Vereinen und einer Kanuschulsport-AG, davon 45
Kinder und Jugendliche wagten sich im Einerkajak auf die
Strecke. Darunter starteten auch einige erst 7-jährige Jungs
und Mädels, die erst in diesem Jahr mit dem Kanusport begonnen
hatten. Andererseits traten auch erfolgreiche Kanu-Freestyler
wie die deutsche Schülermeisterin Nele Barwich sowie Luisa
Heinen und Patrick Gödecke, die Deutschland bei der
Freestyle-WM im November in Argentinien vertreten, an. Selbst
aus dem über 500km entfernten Ulm war Louis Rees von den Ulmer
Paddlern angereist. Natürlich ließen es sich auch die Trainer
und Betreuer nicht nehmen, sich den Herausforderungen des
Parcours zu stellen. Die Tagesbestzeit fuhr Stefan Barwich vor
David Nauermann. Außerdem überwanden 25 Zweierteams in Topoduos
in verschiedener Zusammensetzung die Hindernisse auf der
Ems.
Schließlich
wurden per Los aus allen Teilnehmern 6 Teams mit je 8
Teilnehmern zusammengestellt, die im 10er-Canadier
gegeneinander antraten. Mit fliegendem Start ging es in
Richtung Wiedenbrücker Innenstadt bis zur nächsten
Straßenbrücke. Dort mußte das Boot gewendet werden, um dann
unter frenetischem Anfeuerungsrufen der Zuschauer wieder zurück
zum Ziel am KCWD-Steg zu paddeln.
Während
des Canadier-Rennens baute das KCWD-Team unterstützt von Eltern
und Teilnehmern den Parcours und die Verpflegungstände ab, so
dass etwas früher als geplant die Siegerehrung vor dem
Wiedenbrücker Bootshaus durchgeführt werden konnte. Neben einer
Tombola mit gesponsorten Preisen wurden den erfolgreichen
Sportler eigens hergestellte „Kajak-Parcour-Challenge
Duschgele“ überreicht, das siegreiche Canadierteam erhielt
handgearbeitete Schlüsselanhänger in Form eines Stechpaddels.
Zum Abschluß wurden die Sieger in knallrote Supermann-Umhänge
mit dem Aufdruck „Winner Kajak Challenge“ gehüllt - Ehrensache,
dass diese Umhänge während der bis in den frühen Morgen
reichenden After-Race-Party nicht abgelegt wurden.
Teilnehmende
Vereine:
GFG
Gütersloher Faltbootgilde
KKM
Kanu-Klub Minden
KVM
Kanu-Verein Münster
KAG
Kanu-AG Ratsgymnasium Wiedenbrück
TUS TUS
1859 Hamm
KCP
Kanu-Club Paderborn
UP Ulmer
Paddler
KCW
Kanu-Club Wiedenbrück-Rheda
Noch viel mehr tolle Fotos und die Ergebnisse gibt es auf der Seite des Kanu Club Wiedenbrück-Rheda.
Text:
Stefan Barwich
Fotos:
Nico Gottszky, Matthias Beckord und Stefan Barwich