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Chancenlos im Wasser

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Als die Rettungskräfte am Unglücksort eintrafen, hatte der 65-Jährige seinen Todeskampf bereits verloren.
Als die Rettungskräfte am Unglücksort eintrafen, hatte der 65-Jährige seinen Todeskampf bereits verloren. © Herold

Rottenbuch – Einen tödlichen Ausgang hat am Dienstag ein Kajak-Ausflug auf der Ammer genommen. Ein 65-jähriger Kaufbeurer kippte mit seinem Gefährt um und verfing sich kopfüber in einem im Wasser liegenden Baum. Seine zwei Begleiter, 61- und 63-jährige Eheleute, die ebenfalls aus der Wertach-Stadt stammen, konnten ihrem Bekannten nicht entscheidend bei seinem Todeskampf helfen, der Mann ertrank.

Ludwig Fernsemmer, Kreisbrandinspektor der Feuerwehr, die unterstützend an dem dramatischen Einsatz beteiligt war, warnt vor den Tücken des Flusses: „Wildwasser ist nie ganz ungefährlich, der Pegelstand variiert und der Strömungsdruck der Ammer ist gewaltig.“ Außerdem sei es im Notfall oftmals nicht unproblematisch für die Retter, einen Zugang zum Unglücksort zu finden. „Das ist diesmal zwar zügig gelungen, doch leider kam da schon jede Hilfe zu spät.“

Gegen 10.15 Uhr hatte der Sohn eines Augsburger Lungenspezialisten den Notruf abgesetzt. Er und sein Vater waren rund 20 Minuten nach dem Verunglückten vom Einstiegsplatz, rund 300 Meter oberhalb der Ammermühle flussabwärts gestartet. Kurz nach der Brücke entdeckten beide das Kaufbeurer Ehepaar, das fieberhaft versuchte, seinen verunglückten Bekannten, der kopfüber an einem Baum festhing, aus dem Wasser zu befreien. Der Mann war zuvor in seinem Wildwasserkajak umgekippt und konnte sich nicht selbst der bedrohlichen Situation erwehren.

„Seine beiden Begleiter schafften es schließlich unter größter Kraftanstrengung und Eigengefährdung, den 65-Jährigen zu befreien und an Land zu bringen“, teilt Andreas Guske, Sprecher des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd in Rosenheim mit. „Dort leiteten sie unverzüglich Reanimationsmaßnahmen ein.“ Doch der Kaufbeurer war zu diesem Zeitpunkt schon nicht mehr zu retten.

Einer der beiden Begleiter des Verunglückten musste wegen Unterkühlung behandelt werden. Die Kriminalpolizei Weilheim hat Ermittlungen zu Klärung des Unfallherganges aufgenommen.

ras

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