28.05.2017 | Kanu-Rennsport

Weltcup Szeged: Herren-Vierer verblüfft trotz Startproblemen mit Rekordfahrt

Zum Abschluss des Weltcups in Szeged sorgten die deutschen Kajak-Herren doch noch für Furore: In Weltrekordzeit holte der K4 über 500m heute Mittag Weltcup-Gold. In den anderen Finals gab es für die deutschen Boote leider keine weiteren Medaillen.
Herren-K4 auf Erfolgskurs - © U. Freise

Der deutsche Herren-Vierer ist auch im Jahr nach der Triumph-Fahrt von Rio eine Bank. Auf zwei Positionen gegenüber Rio verändert und nun über 500m statt über die 1000m-Distanz paddelten Max Rendschmidt (Essen), Ronald Rauhe (Potsdam), Tom Liebscher (Dresden) und Max Lemke (Mannheim) die schnellste Zeit, die jemals über 500m gefahren wurde. Das deutsche Quartett siegte in 1:18,748 Minuten vor Spanien und den ebenfalls auf zwei Positionen veränderten Rio-Bronzemedaillengewinnern aus Tschechien und ließ nach dem Rennen noch Reserven erkennen: „Schon gestern im Zwischenlauf konnten wir zeigen, dass wir vorn mitfahren können, heute auch wieder, obwohl ich am Start Probleme hatte. Mir hat es das Paddel verdreht, die Jungs haben das aber gut ausgeglichen“, räumte Schlagmann Max Rendschmidt ein und zeigte sich zuversichtlich, ohne ein solches Mißgeschick beim nächsten Weltcup in Belgrad noch eine Schippe drauflegen zu können. DKV-Sportdirektor Dr. Jens Kahl unterstrich zum Erfolg des K4: „Dieses Boot war eindeutig unser Schwerpunkt in der Vorbereitung. Wir wollten schauen, was mit Blick auf Olympia 2020 auf der neuen Strecke möglich ist und haben daher auch auf die Besetzung der 200m-Disziplinen verzichtet. Das Ergebnis gibt uns Zuversicht, dass wir mit unserem Potenzial auf einem guten Weg sind.“

Leider nicht zu einem Medaillenrang reichte es heute bei den Kajak-Damen. Die Silbermedaillengewinnerinnen von Rio Franziska Weber (Potsdam) und Tina Dietze (Leipzig) mussten nach einem souveränen Semifinale am Vortag im K2 über 500m heute gehandicapt durch eine Magenverstimmung bei Tina Dietze im Finale hinter den Booten aus Neuseeland, Russland und Slowenien mit Rang vier Vorlieb nehmen. Auch der K4 der Damen mit Franziska Weber, Tabea Medert (Potsdam), Steffi Kriegerstein (Dresden) und Tina Dietze kam so über Platz sieben nicht hinaus. Der Sieg ging auch hier an Neuseeland, gefolgt von den Booten aus Ungarn und Spanien. Im K2 über 200m belegten Caroline Arft und Katharina Köther (beide Essen) ebenfalls Platz sieben. Der zweite Damen-Zweier über 500m mit Jasmin Fritz und Nina Krankemann (beide Magdeburg) fuhr im B-Finale auf Rang zwei, der zweite Damen-K4 mit Jasmin Fritz, Nina Krankemann, Melanie Gebhardt und Katharina Köther beendete das B-Finale auf Platz sechs.

In weiteren B-Finals über 500m paddelten Max Hoff (Essen) im K1 auf Rang vier und der C2 der Herren mit Stefan Kiraj (Potsdam) und Conrad Robin Scheibner (Berlin) auf Rang drei. Lukas Reuschenbach (Oberhausen) belegte im K1-C-Finale über 500m Platz drei.

Bei der Premiere der abschließenden Staffelrennen konnte sich die DKV-Kajakstaffel mit Max Hoff und Steffi Kriegerstein (Dresden), die kurzfristig für die erkrankte Leipzigerin Tina Dietze eingesprungen war, nicht für das Finale der zeitbesten vier Staffeln qualifizieren.

Komplette Ergebnisse: http://szeged2017.com/

Text: H.-P. Wagner

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