27.05.2017 | Kanu-Rennsport

WC Szeged: DKV-Boote erkämpfen am heutigen Tag Silber und zweimal Bronze

Silber für Ivo Kilian in den Parakanu-Wettbewerben und jeweils Bronze für Peter Kretschmer und Yul Oeltze im C2 sowie für Melanie Gebhardt im K1 der Damen über 1000m – dies war die Medaillen- ausbeute der DKV-Boote in den A-Finals am heutigen Samstag.
Am Ziel: Yul Oeltze u. Peter Kretschmer ©U. Freise

Melanie Gebhardt (Leipzig) sorgte gleich im ersten A-Finale des Tages mit einem beherzten Rennen für den ersehnten Medaillenglanz. Hinter der Ungarin Dora Bodonyi und der Australierin Alyssa Bull paddelte sie zu Bronze. Im K1 der Herren über 1000m reichte es für K4-Olympisieger Tom Liebscher (Dresden) leider nicht zu einer Medaille. Gold ging an Balint Kopasz (HUN), gefolgt von Fernando Pimenta (POR), Roi Rodriguez (ESP) und Rene Holten Poulsen (DEN). Mit Rang fünf lag der Dresdner noch vor Rio-Silbermedaillengewinner Josef Dostal (CZE) auf Rang sechs und Olympiasieger Marcus Walz (ESP) auf Platz neun. Im aus deutscher Sicht spannendsten Rennen des heutigen Tages lieferten sich im C2 über 1000m Peter Kretschmer (Leipzig) und Yul Oeltze (Magdeburg) sowie die Olympiasieger Sebastian Brendel und Jan Vandrey (beide Potsdam) einen harten Kampf, den am Ende das Leipzig-Magdeburger Duo mit rund acht Zehntelsekunden vor den beiden Potsdamern für sich entschied. Hinter den Polen Slominski/Kaminski und dem Boot Torres Madrigal/Dayan Jorge Enriquez aus Kuba holten Kretschmer/Oeltze Bronze, Brendel/Vandrey kamen auf den vierten Rang. „Den dritten Platz geholt zu haben ist ein schönes Gefühl, dennoch ist es für uns nebensächlich. Wichtig ist, dass wir vor dem anderen deutschen Boot waren und uns damit für die WM-Mannschaft qualifiziert haben. Jetzt fällt doch eine Menge Druck von einem ab“, meinte der London-Olympiasieger Peter Kretschmer nach der Siegerehrung.

Das fünfte DKV-Boot in den A-Finals am heutigen Tag konnte nicht in den Kampf um die Medaillen eingreifen. Im K2 der Herren über 500m kamen Timo Haseleu (Potsdam) und Max Zaremba (Potsdam) auf Rang neun. Darüber hinaus beendeten Kostja Stroinski (Berlin) und Tamas Gecsö (Potsdam) das B-Finale in dieser Disziplin siegreich. Mit Platz zwei im B-Finale der C1-Herren über 1000m erfüllte ferner Tim Hecker (Berlin) die Erwartungen, Michael Müller (Magdeburg) kam im gleichen Rennen auf den sechsten Platz. Im B-Finale der Kajak-Damen über 500m fuhr Tabea Medert (Potsdam) auf Rang sieben. Ferner gewannen Max Rendschmidt (Essen) im K1 sowie Max Hoff (Essen) und Marcus Groß (Berlin) im K2 jeweils das C-Finale über 1000m.

DKV-Sportdirektor Dr. Jens Kahl sah in den Ergebnissen bislang keinen Grund für Alarmstimmung: „Wir wussten, dass wir nach der langen Pause nach Rio und auch aufgrund krankheitsbedingter Ausfälle bei einigen Athleten im Grundlagenbereich noch nicht wieder auf Top-Niveau sind. Dennoch wollen wir die Weltcups nutzen, um im Hinblick auf das neue olympische Programm neue Bootsbesetzungen auszuprobieren sowie junge, talentierte Sportler in die Mannschaft zu integrieren. Dazu muss man uns aber auch die Chance respektive Zeit geben. Wir sind nun mal nicht der FC Bayern, der auch mit der 2. Mannschaft Siege einfährt.“

In den heutigen Parakanu-Finals sicherte sich Ivo Kilian (Halle) im Finale der Klasse VL2 hinter Markus Swoboda (AUT) Silber. Paralympics-Silbermedaillengewinner Tom Kierey (Berlin) kam in der Klasse KL3 auf Rang fünf und in der Klasse KL2 fuhr Ivo Kilian ebenso wie Anja Adler (Halle) in der Klasse KL3 auf den sechsten Platz.

Vier DKV-Boote morgen über 200 und 500m in den A-Finals

In den Semifinals über 500m am heutigen Nachmittag qualifizierten sich weitere drei DKV-Boote für die A-Finals morgen. Die souveränste Vorstellung bot dabei der neu besetzte K4 der Herren mit den Olympiasiegern Max Rendschmidt und Tom Liebscher, Rio-Bronzemedaillengewinner Ronald Rauhe (Potsdam) und Max Lemke (Mannheim). Das deutsche Quartett gewann seinen Semifinallauf mit Bestzeit vor den beiden Booten aus Ungarn. Auch der K4 der Damen mit Franziska Weber (Potsdam), Tabea Medert (Potsdam), Steffi Kriegerstein (Dresden) und Tina Dietze (Leipzig) zog mit einem Sieg im Semifinale ungefährdet in den A-Endlauf ein. Zuvor hatten bereits Franziska Weber und Tina Dietze im K2 über 500m ebenfalls mit einem Sieg im Zwischenlauf die A-Finalteilnahme perfekt gemacht. Im Kampf um die Medaillen ist morgen auch der K2 der Damen über 200m mit Caroline Arft und Katharina Köther (beide Essen) vertreten, die gestern mit Platz zwei im Vorlauf direkt ins Finale gefahren waren. In den B-Finals über 500m starten Max Hoff (Essen) im K1, Jasmin Fritz und Nina Krankemann (beide Magdeburg) im K2, ferner der zweite Damen-K4 mit Jasmin Fritz, Nina Krankemann, Melanie Gebhardt und Katharina Köther sowie der C2 der Herren mit Stefan Kiraj (Potsdam) uns Conrad Robin Scheibner (Berlin). Lukas Reuschenbach (Oberhausen) nimmt im K1 über 500m im C-Finale teil.

Komplette Ergebnisse: http://szeged2017.com/

Text: H.-P. Wagner

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