28.04.2017 | Kanu-Freizeit

Kanuten vom WSV Rheine verzaubert vom Spreewald

Zur mittlerweile traditionellen Osterfahrt traten die Wanderfahrer des Wassersportvereins Rheine (WSV) über die Feiertage und die Woche danach an.

Es ging wieder in den Spreewald südlich von Berlin. Der Campingplatz von Lübbenau war ein idealer Ausgangspunkt für die Rheinenser Paddler. „Wir konnten das Auto stehenlassen und von dort jeden Tag zu unseren Rundtouren starten“, erzählte Klaus Lueke.

Das Bürgerfließ – mit sorbischem Namen Kossoa – stellte sich schnell als Lieblingsstrecke der WSVer heraus, denn schon nach wenigen Kurven auf dem Fließ, wie die Wasserläufe dort heißen, waren alle vom Zauber des Spreewaldes eingefangen. Waren es im Unterlauf flache Ufer, von denen aus der Blick über Wiesen streifte und in den Baumgruppen und Heustadeln hängen blieb, so verlangten die engen Kurven im Oberlauf zum Großen Fließ den Kanuten perfekte Paddeltechnik ab. Hier dominierte nun der Wald das Uferbild. Umgestürzte Baumriesen bleiben am Ufer liegen – mal vermodert, mal noch mit frischen Bruchstellen und den hoch aufragenden Tellern der Flachwurzler, die ein bizarres Bild abgeben. „Hier ist die Natur sich selbst überlassen, da das oft sumpfige Gelände ein Ernten des Holzes unmöglich macht“, wusste Klaus Lueke zu berichten.

So grün wie in diesem Jahr haben die Rheinenser den Spreewald allerdings noch nie erlebt, da waren sich alle einig. „Während in den Vorjahren einzelne Büsche erstes Grün zeigten, standen jetzt schon die meisten Bäume im Frühlingsgrün“, meinte Harald Lühring und fügte begeistert hinzu: „Der Duft des wilden Flieders lag tagelang in der Luft.“ Besonders faszinierte das Bürgerfließ, wenn die Sonne durch die weißen Blütendolden schien. „Dann ließen wir uns einfach treiben und gaben uns dem Zauber hin“, erinnerte er sich lächelnd.

Aber es wurde auch sportlich gepaddelt mit Tagestouren zwischen 21 und 29 Kilometern, die Klaus Wiedkamp fachkundig ausgesucht hatte. Abwechslung boten die vielen kleinen Schleusen. Dann war Selbstbedienung angesagt – und eine kleine Pause. Zu jeder Schleuse gehört ein unterschiedlich hohes Wehr, das die Wasserführung im Spreewald reguliert. „Ansonsten würden bestimmte Flächen austrocknen, andere total versumpfen“, erklärte Wiedkamp.

Bekannt ist die Gegend auch für ihre reiche Tierwelt, die man abseits des Touristenrummels mit etwas Glück erleben kann. „Wir haben zwar keine Biber gesehen“, bedauerte Petra Wiedkamp. Allerdings seien sie immer wieder auf ihre Spuren gestoßen: angenagte Bäume, mal kegelförmig getrennt und umgelegt, mal angefangen, mal mit frischen Holzspänen am Fuß. Mittlerweile war der Blick der Wanderfahrer auch geschärft für die Biberrutschen, über die die Nager in den Fluss gleiten.


Auf dem Bild: Einfahrt in eine Schleuse an der Kossoa, wie das Bürgerfließ mit sorbischen Namen heißt. Die nebenstehenden Wehre regulieren die Wasserführung im Spreewald.

Von: Petra Nienhaus

Weitere Informationen unter: www.wsv-rheine.de

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