22.03.2017 | Umwelt & Gewässer

Heute ist Weltwassertag

Und das schon seit 1993. In 2017 steht er unter dem Motto „Abwasser und Abwassernutzung“.

(Fast) jeder Kanute hat sicherlich allein schon mit der Nase festgestellt, wenn illegal ungeklärte Abwässer in den gerade gepaddelten Fluss eingeleitet wurden. Manche älteren Semester erinnern sich auch noch an die Schaumberge auf unseren Flüssen, meist an Wehren und Gefällstufen – verursacht durch zu hohe Phosphatgehalte aus Waschmittelrückständen.

Mittlerweile sind leistungsfähige Kläranlagen in der Lage, mit ihren mechanischen, biologischen und chemischen Reinigungsstufen die meisten Schmutzstoffe aus dem Abwasser zu entfernen. Leider gelingt diese Reinigung nicht mit allen Stoffen; eine zu hohe Nitratbelastung der Fließgewässer und des Grundwassers oder erhöhte Werte an Mikroschadstoffen, z.B. Stoffwechselprodukte von Medikamenten, in Flüssen direkt nach einer Klärwerkseinleitung zeugen davon. Hier muss noch viel mehr in die moderne Abwasserreinigung investiert werden, damit unsere Gewässer einen guten ökologischen Zustand erreichen.

Abwasser kann aber auch als Ressource wahrgenommen und genutzt werden. Neben der Nutzung des aufbereiteten Abwassers, z.B. bei der landwirtschaftlichen Bewässerung oder in industriellen Prozessen, gewinnen Rückgewinnung und Wiederverwertung von Inhaltsstoffen des Abwassers (Nährstoffe zur Herstellung von Dünger) an Bedeutung.

Auf der Themenseite „Wasser“ des Umweltbundesamtes (UBA) (www.umweltbundesamt.de/themen/wasser) finden Sie Informationen zu Projekten in Deutschland. Unter www.worldwaterday.org hat die UN englischsprachige Materialien rund um den Weltwassertag zusammengestellt.

Anlässlich des Weltwassertags kürt das UBA den „Gewässertyp des Jahres“. Dieses Jahr dreht sich alles um den „tiefen, großen, kalkarmen Mittelgebirgssee“. Auf der UBA-Internetseite www.umweltbundesamt.de/themen/wasser/gewaessertyp-des-jahres kann ab 22.3.17 umfangreiches Informationsmaterial zu den verschiedenen Gewässertypen abgerufen werden. Das Material eignet sich auch als Wissensgrundlage für Referenten der DKV-Ökoschulungen.

Es ist längst kein Geheimnis mehr, dass Zivilisationsmüll unsere Seen und Flüsse beträchtlich verschmutzt. So schwemmt der Rhein jährlich zehn Tonnen Mikroplastik in die Nordsee, aber auch Donau und Bodensee sind stark betroffen. Besonders problematisch wirken sich die riesigen Müllstrudel auf unseren Weltmeeren aus. Insbesondere Plastikteile werden allmählich zu immer kleineren Partikeln zerrieben; dieses Mikroplastik und die chemischen Zersetzungsstoffe reichern sich in der Nahrungskette an und landen schließlich auf dem Teller von uns Menschen.

Aber jeder Kanute, jede Kanutin kann selbst aktiv für eine bessere Umwelt sorgen. Zum einen hilft schon die Verwendung von Alternativen zur Plastik-Einkaufstüte (Stoffbeutel, Einkaufsnetz, Tragekorb o.ä.), zum anderen die Meldung und Beseitigung von Müllfunden. Ein gutes Instrument dazu ist die Online-Plattform „Gewässerretter“ (www.gewaesserretter.de), eine Initiative von Deutschem Segler-Verband, Verband Deutscher Sporttaucher, NABU und DKV. Neben einer Fülle von Informationen zur Müllbelastung unserer Gewässer lassen sich hier Müllfunde melden, Gewässer-Reinigungsaktionen organisieren und erfolgreiche Aktionen dokumentieren. Mit der Gewässerretter-App (kostenloser Download für Android und iOS) wird der Gewässerschutz noch mobiler und benutzerfreundlicher.

Bei Gewässer-Reinigungsaktionen, aber auch bei der täglichen Kanutour kann der MUSS- (Müll-Unrat-Sammel-Sack) gute Dienste leisten. Der MUSS ist ein wiederverwendbarer und auswaschbarer Beutel aus Recycling-Material, der die Müllfunde aus dem Gewässer aufnimmt und seinen Inhalt in der nächsten Abfalltonne entlädt. In einer Neuauflage wird der MUSS ab Mai 2017 wieder erhältlich sein. Übrigens: unterstützt wird der MUSS in diesem Jahr vom DKV-Sponsor "Team Kunststoff, das damit einen Beitrag für saubere Gewässer liefert.

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