„Finanztest“ checkt Auslandsreise-Krankenversicherung: Damit Sie sich im Ernstfall nicht ums Geld sorgen

„Finanztest“ Auslandsreise-Krankenversicherung: Großer Schutz für kleines Geld

Auslandskrankenversicherungen bieten schon für knapp 20 Euro Schutz für die ganze Familie

Foto: Privat

Wer seine Ferien plant, mag bestimmt nicht daran denken, was passiert, wenn er dort krank wird. Doch leider machen Erkältungen keinen Urlaub und Unfälle sind gerade in Zeiten von Aktivurlaub und Erlebnissportarten keine Seltenheit.

Wildwasser-Rafting, Moutainbiking oder Wellenreiten sind Trend, bergen aber auch ein hohes Risiko. Darauf weist „Finanztest“ von Stiftung Warentest in der aktuellen Ausgabe hin und hat die Anbieter von Auslandsreise-Krankenversicherungen geprüft und verglichen.

Urlauber können sehr guten Schutz bekommen, ohne deshalb wirklich tief in die Tasche greifen zu müssen BILD mit einem Überblick, damit Sie sich im Ernstfall ums liebe Geld keine Gedanken machen müssen.

Bin ich im Ausland nicht krankenversichert?

Doch. Zumindest in der EU, im Europäischen Wirtschaftsraum und in Ländern, mit denen ein Sozialversicherungsabkommen besteht wie beispielsweise mit der Türkei oder Israel, greift auch Ihre gesetzliche Krankenversicherung.

Aber schon ein einfacher Arztbesuch im Ausland kann teuer werden. 

„Die gesetzliche Krankenversicherung reicht meist nicht“, schreiben die Finanztester. „Sie übernimmt einige, aber nicht alle Arzt- und Krankheitskosten.“

Dazu kommt, dass Patienten nur die Leistungen verlangen können, die dem Standard des jeweiligen Gastlandes entsprechen. Wer mehr will, muss selbst in die Tasche greifen.

Richtig teuer wird es, wenn ein Rücktransport nach Deutschland nötig wird. 

Denn Rücktransporte, egal von wo, sind nicht durch die gesetzlichen Krankenkassen gedeckt. Kosten dafür werden von den Kassen nicht erstattet.

BILD Vergleich: Wer häufig in der Natur wandern geht, brauch einen Rucksack, um alles zu verstauen. Finden Sie jetzt den besten Trekking-Rucksack im Vergleich!

Wie kann ich mich schützen?

„Wer im Urlaub umfassend abgesichert sein will, sollte eine Auslandskrankenversicherung abschließen“, rät „Finanztest“.

Der Check der Anbieter ergab zudem, dass dieser Schutz schon für relativ wenig Geld zu haben ist.

„Sehr gute Jahresverträge für beliebig viele Urlaubsreisen von sechs bis acht Wochen im Jahr gibt es schon für knapp 10 Euro: Die Testsieger schützen Einzelpersonen ab einem Beitrag von 9,90 Euro. Familien bekommen hier Angebote ab 19,80 Euro.“

Welche Ergebnisse liefert „Finanztest“ noch?

Die Tester haben 88 Tarife für Einzelpersonen und Familien verglichen. Dabei wurden 39 Versicherungen mit „sehr gut“ eingestuft. 

Im Vergleich zum letzten Test im Jahr 2015 haben außerdem viele Versicherer ihre Tarife angepasst. So werden den Kunden mehr Leistungen geboten.

Beispielsweise übernehmen viele Versicherer nun nicht mehr nur die Kosten für einen medizinisch notwendigen, sondern auch für einen sinnvollen Rücktransport.

Info: Medizinisch notwendig ist ein Rücktransport, wenn eine Behandlung im Urlaubsland unmöglich oder zu teuer wäre. Medizinisch sinnvoll dagegen kann beinhalten, dass ein Patient zu Hause besser genesen oder behandelt werden kann, und deshalb zurück gebracht wird. 

Trotz aller Verbesserungen betont „Finanztest“, dass es neben den sehr guten Angeboten auch mangelhafte Tarife am Markt gibt und empfiehlt Kunden, Leistungen oder eventuellen Selbstbeteiligungen genau zu vergleichen.

Neben den allgemeinen Bedingungen, den medizinischen Leistungen und Transport- und Betreuungsbedingungen der Anbieter wurde auch die Verständlichkeit der Verträge in die Bewertung mit einbezogen.

Wo sieht der Test Probleme?

„Chronisch Kranke müssen aufpassen“, schreibt „Finanztest“ und nennt den Umgang vieler Versicherer mit dieser Gruppe problematisch.

„Kosten für Erkrankungen oder Schübe, die auf eine Vorerkrankung zurückzuführen sind, werden in der Regel nicht übernommen.“

Tarife sollten aber zumindest dann schützen, fordern die Tester, wenn der Versicherte schon Monate vor der Reise keine Probleme mit seiner Erkrankung hatte oder medikamentös gut eingestellt ist.

Einige Tarife garantieren das nicht. Chronisch Kranke müssen beim Versicherungsabschluss deshalb besonders aufpassen.

„Finanztest“ empfiehlt deshalb mit dem Anbieter zu klären, ob die Behandlungskosten für Betroffene wirklich abgesichert sind, wenn sich ihr Gesundheitszustand auf Reisen verschlechtert.

Tipp: Hilfreich ist, wenn chronisch Kranke ihre Reisefähigkeit mit einer ärztlichen Bescheinigung nachweisen können.

Welchen Rat gibt „Finanztest“ Kunden?

Neben den Fallstricken in den genauen Tarifbestimmungen der Anbieter sollten Kunden beispielsweise aufpassen, wenn ihre Auslandskrankenversicherung in einer Kreditkarte inbegriffen ist.

Achtung: Inklusiv-Versicherungen sind manchmal nicht den aktuellen Standards angepasst. Wer sichergehen will, sollte lieber eine zusätzliche Police abschließen.

Eine Doppelversicherung ist dabei nicht schädlich, schreibt „Finanztest“, müsse aber im Schadensfall angegeben werden.

Tipp: Außerdem sollten Kunden, die schon länger eine Auslandskrankenversicherung haben, ihre Anbieter bitten, auf die aktuellen Bedingungen umzustellen. 

Altverträge bieten unter Umständen keinen guten Schutz mehr.

 

BILD Deals: Hier gibt es jede Menge Schnäppchen und Rabatte!