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Sonnenbrand statt Frost: Hengst macht Eindruck und Urlaub in Neuseeland 

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Stefan Hengst überbrückte die Winterpause in Deutschland und nahm an Wettbewerben in Neuseeland teil. Der Athlet des Hammer Kanu-Rings gönnt sich zum Abschluss der Reise noch eine Van-Tour.
Stefan Hengst überbrückte die Winterpause in Deutschland und nahm an Wettbewerben in Neuseeland teil. Der Athlet des Hammer Kanu-Rings gönnt sich zum Abschluss der Reise noch eine Van-Tour. © Meyer

Auckland - 20 Grad und Sonnenschein statt Temperaturen rund um den Nullpunkt: Der Hammer Kanuslalom-Fahrer Stefan Hengst flieht vor dem Winter und misst sich in Neuseeland mit den Besten der Welt. Zum Abschluss der Reise steht eine 2000-Kilometer-Tour an.

Die Kanuslalom-Saison ist längst beendet, die Temperaturen in Deutschland nähern sich dem Nullpunkt. Stefan Hengst hat für diese beiden Probleme eine Lösung gefunden: Der Athlet des Kanu-Ring Hamm ist vor dem Winter nach Neuseeland geflohen. Dort trainierte der 22-Jährige, traf in Wettkämpfen auf die Größen der Szene und macht Urlaub im Van.

Mitte November brach Hengst gemeinsam mit Franz Anton, Slalom-Kanute aus Leipzig, nach Down-Under auf. Ziel der Reise war die Millionenstadt Auckland auf der Nordinsel Neuseelands. Dort absolvierten die zwei Deutschen bei Temperaturen um die 20 Grad zunächst einige Trainingseinheiten.

Duelle mit der Welt-Elite

„Nachdem wir uns einen anhaltenden Sonnenbrand eingefangen haben, stand ein viertägiger Wettkampf an“, erzählte Hengst. Auf der erst im April eröffneten Anlage des Vector Wero Whitewater Centers wurden Rennen in verschiedenen Disziplinen und mit unterschiedlichen Modi ausgetragen – Preisgeld für den jeweiligen Sieger inklusive.

In Sprintwettbewerb durch acht Tore schaffte Hengst, der im August noch die Bronzemedaille bei der U23-Europameisterschaft geholt hatte, den Sprung ins Finale. Dort musste er sich letztlich nur Vit Prindis geschlagen geben. Der Tscheche gilt als einer der besten Slalomfahrer weltweit und belegte im Weltcup den zweiten Platz. Hinter dem Hammer landete mit Mike Dawson ein Lokalmatador und Olympia-Teilnehmer von Rio de Janeiro.

Start von der Rampe liegt Hengst

Anschließend ging es für Hengst zweimal auf einen Slalom-Kurs, den er je einmal als Achter und als Zweiter beendete. Das Maß aller Dinge war hier Ondrej Tunka, tschechischer Goldmedaillen-Gewinner bei der WM 2015.

In der Gesamtwertung lag Hengst zu dieser Zeit auf Platz drei hinter den beiden erfahrenen Tschechen. Zum Abschluss des Wettbewerbs gingen die Slalom-Kanuten beim „Boater X“ an den Start. In dieser Disziplin springen vier Athleten gleichzeitig eine Rampe herunter und versuchen anschließend, so schnell wie möglich die Ziellinie zu erreichen. „Regeln gibt es dabei kaum. Es ist fast alles erlaubt“, erklärte Hengst. „Ich bin diese Sache etwas entspannter angegangen als an den Tagen zuvor. Das war vielleicht mein Glück.“

2000 Kilometer: Van-Tour zum Abschluss

Der 22-jährige Hammer qualifizierte sich erneut für das Finale der besten Vier. Seine Kontrahenten dort waren Vavrines Hradilek, Silbenmedaillen-Gewinner von London 2012, Prindis und ein Extremwildwasserpaddler aus Neuseeland. Der Start auf der Rampe gelang Hengst bestens, er lag von Beginn an in Führung und rettete seinen Vorsprung auch ins Ziel. Hradilek und Prindis blieb nur der Kampf um Platz zwei. Die Gesamtwertung schloss der U23-Starter hinter Tunka und noch vor Prindis ab.

Bis zum 4. Dezember gönnen sich Hengst und Anton jetzt noch eine Auszeit vom Sport. Mit dem Flugzeug reisen die beiden zunächst nach Christchurch auf die neuseeländische Südinsel

.  „Wir wollen etwa 2000 Kilometer quer durch das Land fahren. Urlaub muss auch mal sein“, sagte Hengst. Am 4. Dezember geht es zurück in die Heimat.

Für ihn ist es nicht der erste sportliche Ausflug nach dem eigentlichen Saisonende. Im September nahm er an einem Alpinwettbewerb in den Dolomiten teil und schlug auf dem Fluss Drau im Kajak unter anderem den vierfachen Ski-Weltmeister Marcel Hirscher.

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