Pfaffenhofen
Ein Schaukelstuhl auf Rädern und ein halbes Kajak

Das vierte Seifenkistenrennen von Mobile e.V. am Kuglhof war wieder eine Riesengaudi für Fahrer und Zaungäste

25.09.2016 | Stand 02.12.2020, 19:16 Uhr

Es gehört schon eine Portion Mut dazu, sich die Rampe und anschließend den Hang hinunter zu stürzen.

Pfaffenhofen (PK) Bereits zum vierten Mal ist am Samstag in der Ledererstraße im Gewerbegebiet am Kuglhof der Hopfa Spikes Cup über die Bühne gegangen - das Seifenkistenrennen, das alljährlich vom Kulturverein Mobile e.V. ausgetragen wird.

Bereits ab neun Uhr in der Früh hatten sich die ersten Fahrerinnen und Fahrer an der Strecke eingefunden, um ihre Seifenkisten vorzubereiten und die Strecke zu besichtigen. Nach und nach füllte sich das Fahrerlager mit den teilweise kuriosen Gefährten und es lag fast schon ein wenig Formel-1-Feeling in der Luft. Da wurde noch mal geschraubt, poliert, justiert, gebogen oder die Kugellager ordentlich geschmiert. Es fanden sich bekannte Fahrer aus den letzten Jahren genauso wieder wie "Frischlinge", denen man deutlich den Respekt vor dem ersten Start von der Rampe ansah.

Wie bei den Profis mussten die Fahrzeuge vor dem Start eine Abnahme bestehen, bei dem Lenk- und Bremsverhalten der Seifenkisten überprüft wurden. Und das war bei der Fülle der kreativen Gefährte eine ganz besondere Aufgabe. So gab es einen Schaukelstuhl auf Rädern, ein halbes Kajak, eine Hochgeschwindigkeits-Europalette und einen Liegestuhl mit kombinierter Lenk-Brems-Anlage.

Neben wirklich original Seifenkistenschätzchen aus den Fünfziger und Sechziger Jahren gingen moderne Hightechkonstruktionen oder auch ein Einkaufswagen mit Seifenblasenantrieb an den Start. Nach und nach kamen auch immer mehr Mamas, Papas und Großeltern sowie viele interessierte Besucher an die Rennstrecke. Die Stimmung war toll und jeder fieberte dem Start entgegen. Auch für das leibliche Wohl war Dank Pizza, Kaffee und Kuchen, Getränken sowie Leberkäs- und Honigsemmeln bestens gesorgt. Leider gab es aber schon beim Warmup die ersten tränenreichen Ausfälle wegen Übermuts und ungewollten Ausritten neben die Strecke.

Gegen Mittag war es dann so weit. Gestartet wurde in zwei Klassen. Zunächst durften die Kleinsten und die Kinder ohne eigene Seifenkiste mit ihren Bobbycars ran. Und auch in der Einsteigerklasse wurde bereits erbarmungslos um Sekunden und Zentimeter gekämpft. Schließlich gab es ja für jeden Teilnehmer eine Medaille und für die drei Platzierten einen Pokal zu gewinnen.

Nach der Siegerehrung ging die offene Klasse an den Start. In 13 Paarungen fuhren 26 Kinder und mehr oder weniger Junggebliebene um den Sieg in der Königsklasse. Wobei die Erwachsenen nur zum Spaß mitgefahren sind und keinen Einfluss auf die Wertung hatten. Die Paarungen fuhren in zwei Durchgängen, sodass jeder mal die linke und rechte Spur nutzen konnte. Die Zeiten wurden addiert und somit die Sieger ermittelt. Auch hier bekamen alle Teilnehmer eine Medaille und in Anlehnung an die Rennen vor sechzig Jahren, wurde Samuel als Drittplatzierter mit einem Wurstkranz belohnt, Lina bekam einen Büchergutschein und die Erstplatzierte Lena durfte sich über einen Gutschein bei einem Juwelier freuen. Für die drei schönsten Fahrzeuge wurde anschließend noch ein Publikumspreis vergeben.

Das vierte Pfaffenhofener Seifenkistenrennen der Neuzeit war für die mutigen Teilnehmer und die vielen Betreuer und Zuschauer ein herrliches und ganz besonderes Spektakel. Nicht zuletzt, weil es von den Machern von Mobile e.V. nicht nur professionell vorbereitet, sondern auch mit viel Freude und Leidenschaft durchgeführt wurde.