Stefan Henzes tragischer Taxi-Unfall bei Olympia: Brasilianerin trägt Herz des toten Kanu-Trainers

Es war die tragischste Nachricht der Olympischen Spiele: Kanu-Trainer Stefan Henze († 35) starb am 15. August in Rio an den Folgen eines Autounfalls.

Henzes Familie stimmte nach dem schlimmen Schicksalsschlag zu, seine Organe zu spenden. Diese Entscheidung rettete nun einer brasilianischen Frau das Leben.

Wie „Daily Mail“ berichtet, schlägt in der Brust von Ivonette Nascimento Balthazar (66) das Herz von Henze. Sie hatte 18 Monate lang auf ein passendes Spenderherz gewartet. 70 Prozent ihres eigenen waren bereits tot. Dank der Organ-Spende rettete eine Operation ihr Leben.

Erst nach der OP habe sie erfahren, wem sie ihr Glück zu verdanken hat.

Balthazar zur „Daily Mail“: „Ich weiß nicht, wie ich mich jemals erkenntlich zeigen könnte. Sie haben mir mein Leben zurückgegeben.“ Und weiter: „Meine Freude wird auch immer mit Trauer gefärbt sein. Ich denke so oft an seine Familie, wie es ihnen geht, was sie durchmachen müssen.“

Balthazar hatte nach einer Herz-Attacke bleibende Schäden erlitten, die ohne Spender-Herz früher oder später zu ihrem Tod geführt hätten. Fünf Wochen ist die Operation her, Balthazar ist wieder voller Lebensfreude und auf dem Weg der Erholung.

Als Ausdruck ihrer Dankbarkeit schrieb sie einen Brief an Henzes Familie, den sie bei der Deutschen Botschaft in Rio übergab. Sie wünscht sich, die Familie Henze auch noch persönlich treffen zu können: „Ich möchte ihnen unbedingt sagen, wie dankbar ich bin. Aber noch nicht jetzt. Erst wenn ich wieder stärker bin. Denn ich glaube, der Moment würde mich überwältigen.“

Henze war im vergangenen August in Rio in einen schweren Autounfall verwickelt, hatte ein Schädel-Hirn-Trauma erlitten. In einem Taxi war Henze zusammen mit Trainingswissenschaftler Christian Käding gegen einen Mast geprallt, wurde durch die Scheibe geschleudert. Er erlag seinen Verletzungen wenige Tage später in einem Krankenhaus.

Thomas Konietzko, Präsident des Deutschen Kanu-Verbandes, zu BILD: „Der Schock vom Tod steckt uns immer noch in den Knochen. Aber es macht die Situation etwas einfacher zu wissen, dass Stefans Herz ein Leben retten konnte.“

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