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Schornbergs Canadier-Auftritt könnte Zukunft haben

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Jasmin Schornberg im Canadier.
Jasmin Schornberg im Canadier. © pr

Hamm - Mit zwei Bronzemedaillen im Einzel und mit der Mannschaft im Kajak kehrte Jasmin Schornberg vom Kanu-Ring Hamm von den nationalen Meisterschaften im Kanu-Slalom aus Hohenlimburg zurück. Doch für Schlagzeilen in der Kanu-Szene sorgte die Weltmeisterin von 2009 mit ihrem überraschenden Auftritt im Canadier-Wettbewerb, bei der sie fast schon sensationell den vierten Platz belegte.

Das zunächst von ihr als „Spaßaktion“ gedachte Debüt könnte in den nächsten Jahren durchaus einen ernsten Hintergrund bekommen, denn schließlich werden bei den kommenden Olympischen Spielen im Jahr 2020 in Tokio erstmals bei den Damen auch im Canadier Medaillen vergeben.

Doch bis dahin bleibt der inzwischen 30-Jährigen sehr viel Zeit zu überlegen, in welchem Boot und mit welcher Intensität sie ihre Karriere überhaupt fortsetzen wird. „Derzeit weiß ich noch gar nicht so richtig, wie es sportlich weitergeht“, betont Schornberg. Inzwischen hat sie ihr Studium der Medienkommunikation mit dem Master abgeschlossen, will sich ab sofort verstärkt um ihre berufliche Zukunft kümmern. In einigen Wochen wird sie beim Südwestdeutschen Rundfunk (SWR) in Stuttgart ein Praktikum beginnen.

„Dann muss ich erst einmal sehen, wie sich das mit dem Training vereinbaren lässt“, sagt die gebürtige Lippstädterin, die schon seit 17 Jahren vom Hammer Kanu-Slalom-Cheftrainer Jürgen Schubert betreut wird. „Ich hoffe, dass Jasmin ihre Karriere noch bis Tokio fortsetzen wird“, meint der Heessener Coach, der allerdings weiß, dass für sie die Trainingsbedingungen in Stuttgart im Winter nicht optimal sein werden. Doch Schornberg ist erfahren genug, auch diese Situation zu meistern. Schließlich hat sie sich fest vorgenommen, im kommenden Jahr bei den Weltmeisterschaften im französischen Pau dabei zu sein. „Da möchte ich unbedingt hin“, sagt sie. Ob im Kajak oder Canadier wird sich in den nächsten Monaten zeigen.

„Ich habe das vor einigen Monaten schon einmal ausprobiert, es mit Blick auf die Qualifikation für Olympia in Rio aber schnell sein gelassen“, erklärt Schornberg. Vor den Titelkämpfen am vergangenen Wochenende in Hohenlimburg habe sie dann maximal 15 Einheiten in dem für sie neuen Boot absolviert, in dem statt sitzend nur mit einem Paddel und kniend gefahren wird. „Ich bin überraschend gut zurecht gekommen“, meint die Kanu-Ring-Athletin, die auf Anhieb Rang vier erreichte. „Schon während der Vorbereitung auf die DM im Sauerland habe ich gemerkt, wie viel Spaß ihr das Fahren im Canadier bereitet“, berichtet Trainer Schubert. „Ich musste sie sogar regelrecht bremsen, weil sie natürlich auch weiter im Kajak trainiert hat.“

Die Entscheidung, mit welchem Boot es in die kommende Wettkampfsaison gehen wird, will Schubert natürlich der Slalom-Kanutin überlassen. „Es geht sicherlich über einen gewissen Zeitraum, beides im Verhältnis 50:50 zu trainieren“, meint der Coach. „Doch wenn es in Richtung der großen Wettkämpfe geht, dann wird sie sich für ein Boot entscheiden müssen.“ Für welches, lässt auch Jasmin Schornberg offen. Und sie will sich nach Abschluss der Saison selbst nicht unter Druck setzen. „Ich lasse jetzt erst einmal alles in Ruhe auf mich zukommen, sowohl was Beruf als auch Sport angeht.“

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