18 Draufgänger, die die Niagarafälle runtersausten

Publiziert

Gefährlich und illegal18 Draufgänger, die die Niagarafälle runtersausten

Sich die Niagarafälle hinuntertreiben zu lassen, ist gefährlich und illegal. Rafa Ortiz will es trotzdem tun – so wie zahlreiche Wagemutige vor ihm.

Fee Riebeling
von
Fee Riebeling

Die Niagarafälle sind die berühmtesten Wasserfälle Nordamerikas. Jährlich werden sie von Tausenden Touristen besucht. Aber die sind nicht die einzigen, die sich der Faszination der herabstürzenden Wassermassen nicht entziehen können: Auch Extremsportler werden von ihnen magisch angezogen – allerdings aus anderen Gründen.

Rafa Ortiz, Profi-Kajakfahrer aus Mexiko, träumt schon lange davon, einmal in seinem Leben die Niagarafälle hinunterzurauschen – in seinem Lieblingsgefährt, dem Kajak. Er belässt es nicht beim Wunsch, sondern beginnt vor drei Jahren, sein Vorhaben anzugehen.

Bei seiner mehrjährigen Vorbereitung kommt er mehrmals an seine Grenzen und liefert sich ein Katz-und-Maus-Spiel mit der Polizei. Denn: Sich mit den Wasserfällen in die Tiefe zu stürzen ist nicht nur lebensgefährlich, sondern auch illegal. Immer an seiner Seite: Rush Sturges, ebenfalls Kajaker, und zahlreiche Kameras. Die dabei entstandenen Bilder sind im Film «Chasing Niagara» zu sehen (siehe Video unten).

Viele Vorbilder

Genau wie Ortiz liessen sich auch früher schon Menschen nicht von dem irrsinnigen Vorhaben abbringen: Bereits 1901 liess sich erstmals ein Mensch von den Wassermassen der Niagarafälle treiben. Als wäre das für die damalige Zeit nicht schon Aufsehen erregend genug gewesen, handelte es sich dabei auch noch um eine Frau (siehe Bildstrecke).

Nachdem ihr Mann David früh verstorben war, war es um die Finanzen von Annie Edson Taylor schlecht bestellt. Um nicht im Armenhaus zu enden, beschloss sie, sich die Horseshoe Falls auf der kanadischen Seite der Niagarafälle hinunterzustürzen – in einem mit Eisen verstärkten Eichenfass, dass sie auf den Namen «Königin des Nebels» taufte und im Innern mit einer Matratze auskleidete.

Am 24. Oktober, ihrem 63. Geburtstag, machte sie schliesslich Ernst und überlebte den Stunt leicht verletzt. Das erhoffte Geld bescherte ihr das Abenteuer dennoch nicht: Ihr Manager betrog sie, fürs Kuriositätenkabinett war sie sich zu schade, und ein Filmangebot lehnte sie aus nicht überlieferten Gründen ab. Und so starb die Pionierin 1921 im Armenhaus.

Der Wahnsinn kommt ins Kino: «Chasing Niagara» heisst der Film. (Video: Youtube/Red Bull)

Deine Meinung