45 Kinder zwischen 6 und 12 Jahren waren zum Bootshaus der
Kanuabteilung des Castroper Turnvereins 1874 e.V. gekommen und
blickten mit erwartungsvollen Gesichtern dem angekündigten
Programm mit Spiel, Spaß und Abenteuer entgegen. Bei
prächtigem, frühsommerlichen Wetter wurden sie zunächst
„mottogerecht“ mit einem Piraten-Kopftuch ausgestattet. Auch
akustisch gab’s eine Einstimmung auf das zeitweilige
Piratendasein: Beim Abspielen des Songs „Pirate“ der Kölner
Band Kasalla verflog auch der Rest anfänglicher
Schüchternheit.
Auf diese Weise bestens vorbereitet, stachen die ersten
Gruppen schließlich in See oder in dem Fall besser in den
Rhein-Herne-Kanal. Die einen begaben sich im
Mannschaftscanadier auf Tour zum nahegelegenen Schiffshebewerk
Henrichenburg, die anderen probierten erste Paddelschläge in
Einerkajaks und versuchten sich bei Paddelspielen und Übungen
mit dem Wurfsack. Und wer zu Beginn noch keinen Platz in
irgendeinem Boot erwischt hatte, konnte sich im Vereinshaus
diverse Judo-Griffe und Tricks zeigen lassen und auch selbst
üben. Nach jeweils einer Stunde wechselten die Gruppen, so dass
jedes Kind alle Spiel- und Sportangebote kennenlernen konnte.
Reinhard Nimz, Gesamtvorsitzender des Vereins und als Betreuer
der Judo-Station auch selbst mit aktiv, kam nicht ohne Stolz
auf die Idee zu dem Abenteuer- und Erlebniswochenende zu
sprechen: „Wir wollten den Kindern etwas Besonderes rund um
unser Vereinhaus bieten. Dabei war uns wichtig, sie überhaupt
an den Sport heranzuführen, sie den Spaß an der Bewegung
entdecken zu lassen und ihnen zu ermöglichen die Gemeinschaft
kennenlernen, so dass vielleicht der Einstieg in eine unserer
Sportabteilungen erleichtert wird.“ Auch habe man weiteres
Leben in die seit kurzem wieder konsolidierte Kanuabteilung
bringen wollen. „Als wir von der Piratenkampagne des
Kanu-Verbandes NRW und der Kanuschule NRW hörten, waren wir
überzeugt, dass dies für uns der passende Einstieg ist. Wir
haben sie sofort aufgegriffen und in unsere Werbung in den
Schulen und in der Nachbarschaft mit einbezogen. Das hat
offenbar die Kinder angezogen, die 45 Anmeldungen haben uns
echt überrascht, mit einer solchen Resonanz hatten wir nicht
gerechnet“, so Reinhard Nimz.
Junge Piraten wollen am Ball bleiben
Dank zahlreicher unermüdlicher Helfer angefangen vom
Gesamtvorsitzenden über den Kanu-Abteilungsleiter Oliver
Kalweit bis hin zu den zahlreichen älteren Jugendlichen der
Kanuabteilung kamen die Kids bei diesem Abenteuer- und
Erlebniswochenende voll auf ihre Kosten. Auch Oliver Kalweit
sah sich und seine vielen fleißigen Helfer belohnt: „Eine tolle
Sache, besser könnte es gar nicht sein. Die Kids lernen sich
hier kennen und haben gemeinsam Spaß.“
Zum abschließenden Grillen am Sonntag versammelten sich dann
mit den teilnehmenden Kindern sowie zahlreichen ihrer
Geschwister und den anwesenden Eltern rund 120 Leute am
Vereinshaus und nicht wenige Kids zeigten Interesse für den
anschließenden „Piraten-Lehrgang“. Da können sie dann ihre
ersten Paddelversuche anknüpfen und das Paddeln richtig lernen
sowie auch das Leben in der Kanuabteilung des Castroper TV
näher kennenlernen. Und wenn sie Spaß daran haben, werden sie
womöglich in wenigen Wochen als „junge Paddelpiraten“ in das
Team der Castroper Nachwuchskanuten aufgenommen.
Mittlerweile haben bereits weitere NRW-Kanuvereine ähnliche
Aktionen fest terminiert bzw. sind in den Planungen dafür. Und
am ersten Herbstferien-Wochenende wartet auf die Castroper und
alle anderen jungen Paddelpiraten das nächste Highlight – dann
sind sie zu einem spartenübergreifenden Wettstreit mit viel
Spiel und Spaß an der Kanustation in Duisburg eingeladen. Dann
wird sich zeigen, wer die „Piraten-Hochburg“ des Sommers 2016
repräsentiert. Die Castroper haben jedenfalls schon mal mächtig
vorgelegt.
Text und Foto: H.-P. Wagner
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